Vorwort
Die Geschichte der auf den folgenden Seiten übersetzten Tafeln ist seltsam und jenseits dessen, was moderne
Wissenschaftler glauben, Das Alter dieser Tafeln ist überwältigend. Sie stammen etwa von 36.000 v. Chr. Der Verfasser ist Thoth, ein atlantischer Priesterkönig, der nach dem Untergang des
Mutterlandes eine Kolonie im alten Ägypten gegründet hatte. Er war der Erbauer der Grossen Pyramide von Gizeh, die irrtümlicherweise Cheops zugeschrieben wird. In sie hatte er sein Wissen der
alten Weisheiten eingebaut und auch geheime Aufzeichnungen und Instrumente des alten Atlantis sicher versteckt.
Er regierte rund 16.000 Jahre lang die alte Rasse Ägyptens, von ungefähr 50.000 bis
36.000 vor Christus. Während dieser Zeit wurde die alte barbarisch Rasse, unter der er sich mit seinen Gefolgsleuten angesiedelt hatte, auf einen höheren Zivilisationsgrad
angehoben. Thoth war ein Unsterblicher, das heißt, er hatte den Tod überwunden und konnte sich dadurch aus freiem Willen zwischen den Ebenen bewegen, ohne durch den Tod zu
gehen. Seine große Weisheit machte ihn zum Herrscher über die verschiedenen atlantischen Kolonien, einschließlich jener in Süd- und Mittelamerika.
Als die Zeit für ihn gekommen war, Ägypten zu verfassen, errichtete er die große Pyramide über dem Eingang zu den großen Hallen von Amenti, lagert dort seine Aufzeichnung und bestellte Wächter
aus den Höchsten seine Volkes, um seine Geheimnisse zu bewahren.
Zu späteren Zeiten wurden die Nachkommen von diesen Wächtern die Priester der Pyramiden, und Thoth wurde im Zeitalter der Dunkelheit, das seinem Fortgehen folgte, als Gott der Weisheit und als
der Aufzeichner (des alten Wissens) verehrt. Der Legende nach wurden die Hallen von Amenti zur Unterwelt, die Hallen der Götter, wo die Seele nach dem Tod hindurchgehen musste, um gerichtet zu
werden.
Während späterer Zeitalter ging das Ego von Thoth in die
Körper von verschiedenen Menschen ein, so wie es in den Tafeln beschrieben wird. Er inkarnierte dreimal. In seiner letzten Erscheinung war er als der dreifach geborene Hermes bekannt. In jener
Inkarnation hinterließ er die Schrift, die unter den modernen Okkultisten als die Smaragdtafeln bekannt sind, eine spätere und abgeschwächte Darlegung des alten Wissens.
In diesem Werk wurden zehn von zwölf Tafeln übersetzt, welche in der großen Pyramide gelassen wurden, beaufsichtigt von den Priestern der Pyramide. Aus praktischen Gründen sind die zehn Tafeln in
dreizehn Teile aufgeteilt. Die letzten beiden sind so großartig und weitreichend in ihrer Bedeutung, dass es gegenwärtig verboten ist, sie einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
(AdÜ: Das war 1948, inzwischen sind alle Tafeln zugänglich und hier übersetze.)
Wie auch immer: In den Tafeln sind Geheimnisse enthalten, die sich für ernsthaft interessierte Menschen von unschätzbarem Wert erweisen werden. Sie sollten gelesen werden, aber nicht nur
einmal, sondern hundertfach, denn nur so kann sich die wahre Bedeutung offenbaren. Oberflächliches Lesen wird Ahnungen von der Schönheit vermitteln, aber intensivere Studien werden dem Suchenden
die Wege zur Weisheit eröffnen.
Nun noch ein Wort dazu, wie diese mächtigen Geheimnisse dem modernen Menschen enthüllt wurden, nachdem sie so lange verborgen waren.
Ungefähr um 1.300 vor Christus war Ägypten, das alte Khem, im Aufruhr, und viele Priester-Delegationen wurden in andere Teile der Welt geschickt. Unter diesen waren einige der Pyramiden-Priester,
die als Talisman die Smaragdtafeln mit sich führten, mit deren Hilfe sie Autorität bekamen über die weniger fortgeschrittene Priestergilde von Rassen, die von anderen atlantischen Kolonien
abstammten. Der Legende nach verliehen die Tafeln den jeweiligen Besitzern die Autorität von Thoth.
Tafel I
Die Geschichte von Thoth dem Atlanter
Ich, Thoth der Atlanter, Meister der Mysterien, Verwalter der Aufzeichnungen, mächtiger König, Magier, der
von Generation zu Generation lebt, der im Begriff ist, die Hallen von Amenti zu betreten, halte die Aufzeichnungen des mächtigen Wissen des großen Atlantis zur Führung jener fest, die nach mir
kommen.
Ich begann diese Inkarnation in einer längst vergangenen Zeit in der großen Stadt Keor, auf der Insel Undal. Die Großen von Atlantis lebten und starben nicht wie die kleinen Menschen des
gegenwärtigen Zeitalters, sonder von Äon zu Äon erneuerten sie ihr Leben in den hallen von Amenti, wo der Fluss der Lebens ewig weiter fließt. Hundert mal zehn bin ich den dunklen Weg, der zum
Licht führte, hinuntergegangen, und genauso oft bin ich mit erneuerter Stärke und Kraft aus der Dunkelheit wieder ins Licht aufgestiegen.
Ich steige jetzt für einige Zeit hinunter, und die Menschen von Khem werden mich länger kennen, aber zu einer noch unbekannten zeit werde ich wieder stark und mächtig hochsteigen, um Rechenschaft
von denen zu fordern, die ich zurückgelassen habe. Dann gebt acht, ihr Leute von Khem; falls ihr treulos meine Lehren hintergangen habt, werde ich euch von eurem hohen Stand hinunterwerfen in die
Dunkelheit der Höhlen, aus denen ihr gekommen seid. Verrate meine Geheimnisse nicht an Menschen im Norden oder an die im Süden, sonst wird euch mein Fluch treffen. Vergesst das nicht und befolgt
meine Worte, denn sicherlich werde ich wiederkommen und von euch zurückfordern, was ihr behütet. Denn seid gewiss, sogar von jenseits der Zeit und jenseits des Todes werde ich zurückkommen, um zu
belohnen zu bestrafen, ganz wie ihr euer Vertrauen erwidert habt.
Großartig waren meine Leute in den alten Tagen, großartig jenseits der Fassungskraft der kleinen Leute, die mich jetzt umgeben. Sie kannten noch das alte Wissen, weit suchend im Herzen
der Unendlichkeit, das aus den frühen Tagen der Erde stammte. Weise waren wir durch die Weisheit der Kinder des Lichtes, die unter uns weilten. Stark waren wir durch die Kraft, die wir
aus dem ewigen Feuer zogen; und von all diesen war der größte unter all den Menschen mein Vater, Thotme, Beschützer des großen Tempels, Bindeglied zwischen den Kindern des Lichts, die im
Tempel wohnten, und der Rasse der Menschen, welche die zehn Inseln bewohnten. Er sprach für den residenten von Unal, und er sprach zu den Königen mit einer Stimme, der man gehorchen
musste.
So wuchs ich heran vom Kinde zum Mann, von meinem Vater in den alten Mysterien unterrichtet, bis im Laufe der Zeit das Feuer der Weisheit in mir wuchs und zu einer verzehrenden Flamme
durchbrach. Ich wünschte nichts als das Erlangen von Weisheit, bis an einem großen Tag die Aufforderung vom Residenten des Tempels kam, ich sollte vor ihn gebracht werden. Nur wenige
Menschenkinder haben in das Gesicht geschaut und überlebt, denn nicht wie Menschensöhne sind die Kinder des Lichtes, wenn sie nicht in einem physischen Körper inkarniert
sind.
Ich wurde unter den Menschensöhnen ausgewählt, vom Residenten unterrichtet, damit seine Ziele, erfüllt
würden, Ziele, noch ungeboren im Schoß der Zeit. Lange Jahre wohnte ich im Tempel und erlangte immer und immer mehr Weisheit, bis auch ich an das Licht herantrat, das vom großen Feuer
ausgestrahlt wird. Er lehrte mich den Weg nach Amenti, der Unterwelt, wo der große König auf seinem Thron der Macht sitzt. Ich verbeugte mich tief in Huldigung vor den Herren des Lebens
und den Herren des Todes und erhielt als Geschenk den Schlüssel des Lebens. Ich konnte mich befreit von den Hallen von Amenti bewegen, nicht durch den Tod an den Kreis des Lebens
gebunden. Weit zu den Sternen reiste ich, bis Raum und Zeit wie zu Nichts wurde. Dann, nachdem ich tief aus dem Kelch der Weisheit getrunken hatte, schaute ich in die Herzen der Menschen
und fand dort sogar noch größere Mysterien und war froh, denn nur durch die Suche nach Weisheit konnte meine Seele ruhig und die innere Flamme gestillt werden.
Ich lebte durch die Zeitalter hindurch und sah jene um mich herum, die den Kelch des Todes kosteten und wieder in das Licht des Lebens zurückkehrten. Nach und nach verschwanden die Wellen
des Bewusstseins aus den königreichen von Atlantis, die mit mir eins waren, nur um ersetzt zu werden durch die Brut eines niedrigen Sternes.
Im Einklang mit dem Gesetz kam das Wort des Meisters zur Blüte. Die Gedanken der Atlanter sanken tiefer und tiefer in die Dunkelheit, bis der Resident sich schließlich in seinem Zorn aus
seinem Agwanti (für Agwanti gibt es kein entsprechendes Wort in englisch oder deutsch. Es bezeichnet den Zustand des Nicht verhaftet sein) erhob und das Wort sprach,
das die Macht anruft. Dies wurde tief im Herzen der Erde
von den Söhnen von Amenti gehört, und als sie es hörten, bewirkten sie eine Veränderung der Blume des Feuers, das ewig brennt, durch Wechseln und Verlagerung und durch das Benutzen der Logos, bis
das große Feuer seine Richtung änderte.
Daraufhin brachen die großen Wasser über die Welt herein und ertränkten und versenkten alles. Das Gleichgewicht der Erde änderte sich, bis nur noch der Tempel des Lichtes übrig blieb, der auf
einem großen Berg auf Undal stand und immer noch aus dem Wasser schaute. Es befanden sich dort noch einige Überlebende, die von den Fluten gerettet waren. Daraufhin rief mich der Meister und
sagte: „Sammle meine Leute zusammen, bring sie mit Hilfe
der Fertigkeiten, die du gelernt hast, weit über das Wasser, bis du das Land der haarigen Barbaren erreichst, die in Wüstenhöhlen wohnen, und verfahre dort nach dem dir bekannten
Plan.“
Also versammelte ich meine Leute und bestieg das große Schiff meines Meisters. Wir stiegen in den Morgen auf, während dunkel unter uns der Tempel lag. Plötzlich wurde der große Tempel mit Wasser
überflutet und verschwand vom Antlitz der Erde bis zu der vorbestimmten Zeit. Schnell flogen wir der Morgensonne entgegen, bis unter uns das Land der Kinder von Khem auftauchte. Sie empfingen uns
mit Knüppel und Speeren, wutentbrannt versuchten sie die Söhne von Atlantis zu erschlagen und gänzlich zu vernichten. Sodann erhob ich meinen Stab und richtete
einen Energiestrahl auf sie, der sie von Steinbrocken vom Berg mitten in der Bewegung erstarren ließ. Dann sprach
ich in aller Ruhe und Frieden mit ihnen, erzählte ihnen von der Macht von Atlantis und sagte, dass wir Kinder der Sonne wären und ihre Boten. Ich schüchterte sie durch das Vorzeigen von magischen
Kunststücken soweit ein, bis sie zu meinen Füßen krochen; darauf entließ ich sie gnädig.
Lange wohnten wir im Lande Khem, sehr lange, bis ich den Weisungen des Meisters folgte,
der, obwohl er schläft doch ewig lebt. Ich schickte die Söhne von Atlantis in vielen Richtungen aus, damit aus dem Schoße der Zeit wieder Weisheit in ihren Kindern aufsteigen
möge.
Lange Zeit lebte ich weiter im Lande von Khem und verrichtete mit Hilfe meiner Weisheit große Werke. Die Kinder von Khem wuchsen stetig dem Licht des Wissens entgegen, ständig begossen durch den
Regen meiner Weisheit. Ich sprengte dann einen Pfad nach
Amenti, damit ich meine Kraft behalte und von Zeitalter zu Zeitalter leben konnte – eine Sonne von Atlantis, die Weisheit aufrechterhaltend und die Aufzeichnungen bewahrend.
Großartig entwickelten sich die Söhne von Khem, bezwangen die umliegenden Völker und entwickelten langsam ihre Seelenstärke. Jetzt gehe ich eine Zeit lang von ihnen weg, in die dunklen Hallen von
Amenti, tief in den Räumen der Erde, vor die Herren der Mächte, nochmals von Angesicht zu Angesicht mit dem Residenten.
Ich errichte hoch über dem Eingang ein Tor, das hinunter nach Amenti führte. Wenige würden den Mut haben,
sich dort hineinzuwagen, wenige passieren das Portal zum dunklen Amenti. Ich errichtete über dem Durchgang eine mächtige Pyramide, indem ich die Kraft benutze, welche die Erdkraft
(Schwerkraft) überwindet. Tief in der Erde errichtete ich ein Kraftwerk oder eine Raum. Ausgehend davon schnitt ich einen kreisförmigen Gang, der fast den großen Gipfel erreichte.
Dort auf die Spitze setzte ich den Kristall, der einen Strahl in die "Raum-Zeit" sendet und die Energie aus dem Äther abzieht, um sie dann auf das Tor nach Amenti
auszurichten.
Ich baute auch andere Räume und ließ sie scheinbar leer. In ihnen verborgen sind jedoch
die Schlüssel von Amenti. Wer mutig ist und in die dunkleren Bereiche eindringen möchte, soll sich zu erst durch eine lange Fastenzeit reinigen, anschließend soll er sich in den Steinsarkophag in
meiner Kammer legen, und dann werde ich ihnen die großen Mysterien offenbaren. Bald wird er dorthin folgen, wo ich ihn treffen werde. Selbst in der Dunkelheit der Erde werde ich ihn treffen. Ich,
Thoth, der Herr der Weisheit, treffe ihn und halte ihn und weile immer bei ihm.
Ich erbaute die große Pyramide nach dem Modell der Erdkraft-Pyramide, welche ewig brennt, damit auch sie die Zeitalter überdauern möge. In sie baute ich mein Wissen der „magischen
Wissenschaften“ ein, damit es noch existieren möge, wenn ich wieder von Amenti zurückkehren werde. Wenn ich in den Hallen von Amenti schlafe, wird meine frei herumschwebende Seele weiterhin
inkarnieren und unter den Menschen in dieser oder jener Form wohnen (Hermes der dreimal Geborene).
Ein Bote auf Erden bin ich für den Residenten, führe seine Anweisungen aus, damit der Mensch angehoben werden möge. Jetzt kehre ich in die Hallen von Amenti zurück und hinterlasse etwas von
meiner Weisheit. Du sollt die Anweisungen des Residenten
aufrechterhalten und dich nach ihnen richten. Du sollst deine Augen immer nach oben zum Licht erheben. Zu gegebener Zeit wirst du sicherlich eins sein mit dem Meister. Es ist gewiss dein Recht,
eins mit dem Meister zu sein, gewiss dein Recht, eins mit dem Ganzen zu sein.
Nun verlasse ich dich. Du kennst meine Gebote; halte sie und sei sie, und ich werde bei dir sein, dir helfen und dich ins Licht führen.
Nun öffnet sich vor mir das Portal, und ich gehe hinunter in die Dunkelheit der Nacht.
Sie sind Betreuer und Beobachter der Kraft, welche die Menschen unterjocht, bereit sie zu erlösen sobald
das Licht erreicht ist. An erster Stelle sitzt die mächtige, die verschleierte Gegenwart, der Herr der Herren, die Unendlich Neun. Er steht über den anderen aus jedem Kosmischen Zyklus,
beobachtet und prüft die Weiterentwicklung der Menschheit.
Unter ihm sitzen die Herren der Zyklen ~ Drei, Vier, Fünf und Sechs, Sieben, Acht, jeder mit seinem Auftrag, jeder mit seinen Kräften, das Schicksal der Menschen führend und lenkend.
Sie sitzen dort, mächtig und stark, frei von Zeit und Raum, nicht von dieser Welt und doch ihr verwand. Sie
sind ältere Brüder der Menschenkinder. Mit ihrer Weisheit urteilen und wägen sie, beobachten den Fortschritt des Lichtes unter den Menschen.
Dorthin, wurde ich vom Residenten geführt und beobachtete, wie er EINSwurde mit EINEM von OBEN. Dann kam von Ihm eine Stimme, die zu
mir sprach: „Groß bist du unter den Kindern der Menschen, Thoth. In Zukunft bist du frei von den Hallen von Amenti, Meister des Lebens unter den Menschenkindern. Du musst den Tod nicht
mehr kosten, außer du willst es. Trinke vom Leben bis aufs Ende der Ewigkeit. Von nun an und in aller Ewigkeit ist das Leben dein, wenn du willst, und der Tod steht in deiner Macht. Weile hier
oder gehe, ganz nach deinem Wunsch, Amenti ist frei von der Menschensonne. Gestalte dein Leben, wie auch immer du es wünschst, Kind des Lichtes, das unter den Menschen aufgewachsen ist. Wähle
selbst dein Werk, denn alle Seelen müssen arbeiten. Weiche niemals vom Pfad des Lichtes ab. Du hast einen Schritt vorwärts gemacht auf dem langen Pfad nach oben, doch der Berg des Lichts ist
unendlich; jeder schritt, den du tust, macht den Berg nur höher, all dein Fortschreiten verlängert nur das Ziel. Je näher du der unendlichen Weisheit kommst, desto mehr weicht das Ziel zurück. Du
bist jetzt befreit von den Hallen von Amenti, um Hand in Hand mit den Herren der Welt zu gehen, vereint in einem Ziel, zusammenarbeitend als Lichtbringer für die Menschenkinder.“
Dann kam einer der Meister von seinem Thron, nahm meine Hand und führte mich weiter durch all die Hallen des tief verborgenen Landes. Er führte mich durch die Hallen von Amenti und zeigte mir die
Mysterien, die den Menschen unbekannt sind. Er führte mich durch den dunklen Durchgang hinunter, dorthin, wo der dunkle Tod sitzt. Riesig lag die große Halle vor mir, ummauert von Dunkelheit und
doch erfüllt von Licht.
Vor mir erhob sich ein großer Thron der Dunkelheit und auf ihm saß verschleiert eine Figur der Nacht. Dunkler als die Dunkelheit saß die große Gestalt da, finsterer als die Finsternis der Nacht.
Der Meister hielt vor ihr inne und sprach das Wort, welches Leben gebiert: „Oh Meister der Dunkelheit, Führer auf dem Weg von Leben zu Leben, vor dich bringe ich eine Sonne des Morgens.
Niemals berühre ihn mit deiner Kraft der Nacht, rufe niemals seine Lebensflamme in die Dunkelheit der Nacht. Kenne ihn und betrachte ihn als einen unserer Brüder, der aufgestiegen ist aus der
Dunkelheit ins Licht. Entlasse seine Flamme aus ihrem Joch und lass sie frei lodern durch die Dunkelheit der Nacht.“
Dann erhob sich die Hand der Gestalt und heraus kam eine Flamme, die klar und leuchtend hell wurde. Sie rollte geschwind den Vorhang der Dunkelheit zurück und entschleierte die Halle von der
Dunkelheit der Nacht. Dann wuchs im großen Raum vor mir Flamme auf Flamme aus dem Schleier der Nacht. In unzählige Millionen hüpften sie vor mir. Einige brannten wie Feuerblumen, andere hatten
geringere Strahlung, glühten nur schwach aus der Nacht. Einige schwanden rasch dahin, andere erwuchsen aus einem nur kleinen Lichtfunken. Jedes umgeben von seinem matten Schleier der Dunkelheit,
doch mit einem Licht brennend, das niemals ausgelöscht werden konnte, kommend und gehend wie Glühwürmchen im Frühling. So füllten sie den Raum mit Licht und Leben. Dann erklang eine mächtige und
feierliche Stimme, die sprach: „Diese Lichter sind die Seelen von Menschen; sie schwellen an und schwellen ab und bestehen ewig, immer sich ändernd und dennoch lebend, durch den Tod
hindurch in das Leben. Wenn sie erblüht sind zur Blume und den Zenit des Wachstums in ihrem Leben erreicht haben, dann sende ich geschwind meinen Schleier der Dunkelheit, verhülle sie mit dem
Leichentuch und wandle sie zu neuen Lebensformen. Stetig durch die Zeitalter hinauf wächst und schwillt die Seele zu einer immer größeren Flamme und leuchtet die Dunkelheit mit ständig größerer
Kraft aus, unterdrückt und doch nicht ausgelöscht durch den Schleier der Nacht. So wächst die Seele des Menschen stetig noch oben, unterdrückt und doch nicht ausgelöscht durch die Finsternis der
Nacht. Ich der Tod, komme, jedoch verweile ich nicht, denn das ewige Leben existiert in allem. Ich bin nur ein Hindernis auf dem Pfad des Lebens, werde schnell vom ewigen Licht besiegt. Erwache,
oh Flamme, die ewiglich im Innern brennt, brich hervor und besiege den Schleier der Nacht.“
Dann mitten unter den Flammen in der Finsternis wuchs eine, welche die Nacht vertrieb, flammend, sich
ausdehnend, immer strahlender, bis schließlich nichts als Licht übrig blieb. Danach sprach mein Meister und Führer: „Schau auf deine eigene Seele, wie sie im Licht wächst und jetzt für
immer frei ist vom Herren der Nacht.“
Weiter führte er mich durch viele große Räume, die von den Mysterien der Kinder des Lichtes erfüllt waren; Mysterien, von denen der Mensch jetzt noch nichts wissen darf, bis auch er eine Sonne
des Lichtes wird. Er führte mich dann zurück in das Licht der Halle des Lichtes. Dort kniete ich vor den großen Meistern nieder, den Herren des Ganzen der Zyklen über uns.
Also sprach Er dann mit Worten von großer Macht: „Du bist befreit von den Hallen von Amenti. Bestimme jetzt du selber dein Werk unter den Menschenkindern.“ Ich
erwiderte: „Oh großer Meister, lass mich ein Lehrer der Menschen sein. Ich will sie weiter und höher führen, bis auch sie Lichter unter den Menschen sind. Befreit vom Schleier der Nacht,
der sie umgibt, brennend mit dem Licht, das unter den Menschen scheinen soll.“
Die Stimme sprach darauf zu mir: „Geh wie dir beliebt, so sei es beschlossen. Meister deines eigenen Schicksals bist du, frei zu nehmen oder abzulehnen nach Belieben. Nimm dir die Macht,
nimm dir die Weisheit, leuchte als Licht unter den Menschenkindern.“
Aufwärts dann führte mich der Resident, und ich wohnte wieder unter den Menschenkindern, belehrte sie und zeigte ihnen einiges von meiner Weisheit, als Sonne des Lichtes, ein Feuer unter den
Menschen.
Nun nehme ich erneut den Pfad nach unten und suche das Licht in der Dunkelheit der Nacht.
Haltet euch wacker und passt auf euch auf, bewahrt meine Lehre, denn sie soll ein Führer sein für die Menschenkinder.
Tafel
IV
Der
Raumgeborene
Oh Mensch, höre auf die Stimme der Weisheit, lausche der Stimme von Thoth, dem
Atlanter. Reichlich gebe ich dir von meiner Weisheit, gesammelt aus Zeit und Raum dieses Zyklus. Meister der Mysterien, Sonne des Morgens, ewig lebend, ein Kind des Lichts, hell erstrahlend,
Stern des Morgen, Thoth, der Lehrer der Menschheit, repräsentiert die Ganzheit.
Vor langer Zeit, in meiner Kindheit, lag ich unter den Sternen auf dem lang begrabenen Atlantis und träumte von für Menschen unvorstellbaren Mysterien. Dann wuchs in meinem Herzen eine große
Sehnsucht, den Weg zu erobern, der zu den Sternen führt, Jahr für Jahr suchte ich nach Weisheit, suchte nach neuem Wissen, folgte dem Weg, bis meine Seele schließlich nach vielen Mühen aus ihrer
Knechtschaft ausbrach und entsprang. Frei war ich vom Joch des Erdenmenschen, frei vom Körper flitzte ich durch die Nacht. Weit offen lag schließlich der Sternenraum vor mir; frei war ich vom
Joch der Nacht. Nun suchte ich nach Weisheit bis ans Ende des Raums, weit jenseits der Erkenntnis des sterblichen Menschen.
Weit in den Raum hinaus reiste meine Seele ungehindert, weit in die Lichtkreise der Unendlichkeit. Fremdartig, unbegreiflich waren einige der Planeten, groß und gigantisch, jenseits der Träume
der Menschen. Und doch fand ich Gesetzmäßigkeiten in all ihrer Schönheit, die durch sie und zwischen ihnen wirken, genau so wie hier unter den Menschen. Meine Seele bewegte sich vorwärts durch
die Schönheit der Unendlichkeit, weit durch den Raum flog ich mit meinen Gedanken.
Ich ruhte dort auf einem schönen Planeten, harmonische Weisen erfüllten die Luft; da waren Formen, die sich geordnet bewegten, groß und majestätisch wie die Sterne der Nacht, die in Harmonie
aufsteigen, in geordnetem Gleichgewicht, als Symbole des Kosmischen, gleich dem Gesetz.
Auf meiner Reise kam ich an vielen Sternen vorbei, mit vielen Menschenrassen auf ihren Welten. Viele erhoben sich so hoch wie Sterne des Morgens, und einige fielen tief in die Schwärze der
Nacht. Jede und alle von ihnen kämpften sich hoch, erklommen die Höhen und loteten die Tiefen aus. Manchmal bewegten sie sich in den Bereichen der Helligkeit, dann durchlebten sie Dunkelheit auf
dem Weg zum Licht.
Wisse, oh Mensch, das Licht ist DEIN ERBE, wisse, dass die Dunkelheit nur ein Schleier ist. In deinem Herzen versiegelt ist die ewige Leuchtkraft die darauf wartet,
den Moment der Freiheit zu erlangen, darauf wartet, den Schleier der Nacht zu zerreißen. Sie eroberten den Äther vor sehr langer Zeit und befreiten sich dadurch von der Mühsal und dem Joch; sie
formten bloß ein Bild in ihren Gedanken, und sofort war es erschaffen und wuchs.
Weiter dann raste meine Seele durch den Kosmos, immer neue und alte Dinge schauend; sie lernte, dass der Mensch wirklich ein Raumgeborener ist, eine Sonne der Sonne, ein Kind der
Sterne.
Wisse, oh Mensch, welche Form du auch immer bewohnst, sie ist ganz sicher EINS MIT DEN STERNEN. Eure Körper sind nichts anderes als Planeten, die um ihre zentralen Sonnen
kreisen. Wenn du das Licht aller Weisheit erworben hast, dann bist du frei, im Äther zu scheinen - als eine der Sonnen, welche die äußere Dunkelheit ausleuchten - einer der ins Licht
aufgestiegenen Raumgeborenen. Ebenso wie die Sterne im Laufe der Zeit ihre Strahlkraft verlieren, indem ihr Licht in die große Urquelle fließt, genauso, oh Mensch, strebt deine Seele
vorwärts und lässt die Dunkelheit der Nacht hinter sich.
Du bist geformt aus dem Uräther, erfüllt mit der Strahlkraft, die von der Quelle fließt, begrenzt vom sich verdichtenden Äther, der doch immerfort lodert, bis er endlich frei ist. Hebe deine
Flamme aus der Dunkelheit, fließe aus der Nacht, und du wirst frei sein.
Ich reiste durch Raum und Zeit und wusste, dass meine Seele nun endlich frei war. Ich wusste, dass ich nun nach Weisheit streben durfte, bis ich schließlich auf eine Ebene kam, jenseits
unseres Wissens, der Weisheit unbekannt, die sich ausdehnt, jenseits von allem, was wir kennen. Nun, oh Mensch, da ich dies wusste, wuchs voller Freude meine Seele, denn jetzt war ich frei. Höre,
du Raumgeborener, lausche meiner Weisheit, weißt du nicht, dass auch du frei sein wirst?
Höre noch einmal auf meine Weisheit, oh Mensch, denn wenn du sie hörst, magst auch du leben und frei sein. Nicht von der Erde bist du, nicht irdisch, sondern ein Kind des Unendlichen
Kosmischen Lichts.
Weißt du nichts, oh Mensch, von deinem Erbe? Weißt du nicht, dass du in Wahrheit das Licht bist? Du bist eine
Sonne der großen Sonne, wenn du Weisheit erlangst und dir deiner Verwandtschaft mit dem Licht wirklich bewusst bist.
Nun gebe ich dir das Wissen, die Freiheit, auf dem Pfad zu wandern, den ich gegangen war. Ich möchte dir wirklich zeigen, wie ich durch mein Streben den Pfad gegangen bin, der zu den
Sternen führt.
Höre, oh Mensch, und erkenne dein Joch, wisse, wie du dich selbst befreien kannst von den Mühen. Aus der Dunkelheit heraus wirst du dich erheben, EINS MIT DEM
LICHT und EINS MIT DEN STERNEN. Folge immer dem Pfad der Weisheit, denn nur dadurch kannst du dich von unten emporheben. Das Schicksal jedes Menschen führt ihn immer
weiter in die Spiralen des EWIGEN SEINS.
Wisse, oh Mensch, dass der gesamte Raum geordnet ist, denn nur durch Ordnung bist du Eins mit Allem, Ordnung und Gleichgewicht sind das Gesetz des Kosmos. Befolge dies, und du wirst Eins sein mit
Allem.
Wer dem Pfad der Weisheit folgt, muss offen sein für die Blume des Lebens.Er muss sein Bewusstsein aus der Dunkelheit ausdehnen und durch Raum und Zeit in die Ganzheit fließen
lassen.
Tief in der Stille musst du zuerst weilen, bis du schließlich frei bist von jeglichem Wunsch, frei von der Sehnsucht, in der Stille zu sprechen. Überwinde durch die Stille das Joch der Worte.
Enthalte dich des Essens, bis du die Sehnsucht nach Speisen besiegt hast, denn dies ist Knechtschaft der Seele.
Dann lege dich im Dunkeln nieder und schließe deine Augen vor den Strahlen des Lichts. Konzentriere deine Seelenktaft an die Stelle deines Bewusstseins und schüttle sie frei von dem Bindungen an
die Nacht. Bringe vor dein inneres Auge das Bild, das du dir wünschst, visualisiere den Ort, den du sehen willst, schwinge vorwärts und zurück mit deiner Kraft und löse die Seele aus ihrer Nacht.
Unbändig musst du schütteln, mit all deiner Kraft, bis deine Seele endlich frei ist.
Unbeschreiblich mächtig ist die Flamme des Kosmischen. Sie steht in den dem Menschen nicht bekannten Ebenen. Sie ist mächtig, im Gleichgewicht und geordnet. Sie ist die Musik der
Harmonien weit jenseits der Menschen. Mit Musik sprechend und mit Farben sinkend lodert die Flamme am Beginn des ewigen Seins.
Funken dieser Flamme seid ihr, oh meine Kinder, brennend mit Farbe und mit Musik lebend. Lauscht der
Stimme, und ihr sollt frei sein.
Das freie Bewusstsein ist verschmolzen mit dem Kosmischen, Eins mit Recht und Ordnung des Ganzen.
Weißt du nicht, oh Mensch, dass das Licht aus der Dunkelheit herausflammen soll als Symbol der Ganzheit?
Bete das folgende Gebet, um Weisheit zu erlangen. Bete für das Kommen des Lichts aus der Ganzheit: „Mächtiger Geist des Lichts, das durch den Kosmos scheint, ziehe meine Flamme in
Harmonie näher zu dir. Hebe mein Feuer heraus aus der Dunkelheit, du Magnet des Feuers, der eins ist mit dem Ganzen. Erhebe meine Seele, obwohl sie mächtig und stark ist, du Kind des Lichts,
wende dich nicht ab von mir, sondern ziehe mich mit Macht, damit ich in deinem Ofen schmelze; Eins mit allem und alles in Einem; Feuer des Lebensstroms und eins mit dem
Bewusstsein.“
Wenn du deine Seele befreit hast von ihrer Knechtschaft, dann wisse, dass die Dunkelheit für dich vorbei ist. DU kannst nun immerdar im Raum nach Weisheit suchen, frei von allen Fesseln, die ans
Fleisch geschmiedet sind.
Auf, auf in den Morgen, als freier Blitz, oh Seele, zu den Bereichen des Lichts! Bewege dich geordnet, bewege dich in Harmonie, frei sollst du dich bewegen mit den Kindern des
Lichtes.
Suche und erkenne meinen Schlüsse der Weisheit, so wirst du, oh Mensch, sicherlich frei sein.
Jeder, der so erwählt wurde, musste fünfzehn Jahre unterrichtet werden. Nur so konnte er das Verständnis
erreichen, das Licht in die Menschenkinder zu bringen. So entstand der Tempel, ein Wohnplatz für den Meister der Menschen.
Ich, Thoth, habe stets nach Weisheit gesucht; ich suchte im Finstern ebenso wie im Licht. Lange Zeit ging ich in meiner Jugend auf dem Weg und versuchte, immer neue
Erkenntnisse zu erlangen, bis nach vielem Streben einer der drei das Licht zu mir brachte. Er brachte die Anweisungen des Residenten und rief mich aus der Dunkelheit ins
Licht. Er brachte mich vor den Residenten, tief im Tempel vor dem großen Feuer. Dort auf dem großen Thron sah ich den Residenten, vom Licht bekleidet und Feuer ausstrahlend. Vor dieser großen
Weisheit kniete ich nieder und fühlte, wie das Licht in Wellen durch mich hindurchflutete. Dann horte ich die Stimme des Residenten: „Oh Dunkelheit, komme ins Licht. Lange hast du den Pfad zum Licht gesucht. Jede Seele auf der Erde, die
ihre Fesseln gelöst hat, wird bald frei sein vom Joch der Nacht. Du bist aus der Finsternis aufgestiegen und bist dem Licht deines Ziels näher gekommen. Hier sollst du wohnen als eines meiner
Kinder, Bewahrer der Aufzeichnungen, die mit Weisheit gesammelt wurden, als Instrument des jenseitigen Lichts. Du wirst nun vorbereitet, zu tun, was nötig ist; Bewahrer der Weisheit durch die
Zeiten der Finsternis, die schnell über die Menschenkinder hereinbrechen werden. Lebe hier und trinke von aller Weisheit; Geheimnisse und Mysterien werden sich dir
enthüllen.“
Dann antwortete ich, dem Meister der Zyklen, und sprach: „Oh Licht, das in den Menschen herabgestiegen ist; gib mir von deiner Weisheit, damit ich ein Lehrer der
Menschen sein möge; gib mir von deinem Licht damit ich frei sein möge.“
Daraufhin erwiderte der Meister: „Zeitalter für Zeitalter sollst du mittels deiner Weisheit leben, sogar noch, wenn über Atlantis die Wellen des Ozeans hinwegrollen. Du hältst das Licht
aufrecht; obwohl verborgen in der Dunkelheit, ist es bereit, zu kommen wann immer du es rufst. Geh nun und lerne noch größere Weisheit, wachse durch das Licht in die All-Ewigkeit
hinein.“
Lange wohnte ich dann im Tempel des Residenten, bis ich schließlich Eins war mit dem Licht. Dann schlug ich den Weg zu den Sternen-Ebenen ein, und folgte ich dem Pfad zum Licht. Tief in das Herz
der Erde folgte ich dem Pfad und lernte die Geheimnisse, wie oben, so unten. Ich lernte den Pfad zu den Hallen von Amenti kennen und lernte das Gesetz, das die Welt im
Gleichgewicht hält. Durch meine Weisheit bin ich zu den verborgenen Kammern der Erde vorgedrungen; tief durch die Erdkruste zu dem Weg, der für Urzeiten vor den Menschenkindern verborgen war. Vor
mir enthüllte sich immer mehr Weisheit, bis ich neue Erkenntnis erzielte und herausfand, das alles Teil ist von Allem, das groß ist und noch größer als alles, was wir kennen. In allen Zeitaltern
tief und immer tiefer gehend, suchte ich das Herz der Unendlichkeit, so fand ich weitere Mysterien. Jetzt, da ich durch die Zeiten zurückschaue, weiß ich, dass Weißheit grenzenlos ist und
stets wachsend im Laufe der Zeiten. Sie ist Eins mit der Unendlichkeit, die größer ist als alles.
Damals war Licht im alten Atlantis, und doch war in allem die Dunkelheit verborgen. Einige, die aufgestiegen waren zu den höchsten Höhen unter den Menschen, fielen wieder vom Licht in die
Finsternis. Sie wurden stolz wegen ihres Wissens, stolz auch wegen ihrer Stellung unter den Menschen. Tief forschten sie im Verbotenen und öffneten das Tor, das hinunter führt; suchten immer mehr
Wissen zu erlangen, aber sie versuchten, es von unten heraufzuholen.
Wer nach unten steigt, muss im Gleichgewicht sein, sonst wird er verstrickt aus Mangel an unserem Licht. So öffneten sie also durch ihr Wissen die Pfade, die den Menschen verboten
sind.
Aber in seinem Tempel, wo er in seinem Agwanti lag, sah der Resident dies alles, während seine Seele frei durch Atlantis wanderte. Er sah, wie die Atlanter mittels ihrer
Magie das Tor öffneten, was der Erde großes Leid bringen würde. Schnell eilte seine Seele dann zurück in seinen Körper. Er erhob sich von seinem
Agwanti, rief die drei mächtigen Boten und gab ihnen die Anordnungen, welche die Welt
erschütterten.
Der Resident stieg rasch hinab tief unter die Erdkruste, zu den Hallen von Amenti. Dort rief Er dann die
Kräfte an, welchen die Sieben Herren vorstehen, und veränderte das Gleichgewicht der Erde, und Atlantis sank tief unter die dunklen Wogen. Das Tor, das geöffnet worden war, wurde zerstört, ebenso
das Tor, das nach unten führte. Alle Inseln - außer Unal und ein Teil der Insel der Söhne des Residenten - wurden zerstört. Er verschonte sie, damit sie Lehrer seien, Lichter auf dem Pfad für jene, die später kommen sollten,
Lichter für die geringeren Menschenkinder.
Er rief dann mich, Thoth, zu sich und gab mir Anweisungen für alles was ich tun sollte, und sprach: „Nimm du, oh Thoth, all deine Weisheit, nimm all deine Aufzeichnungen, nimm
all deine Magie und gehe hinaus als ein Lehrer der Menschen. Gehe hinaus und bewahre die Aufzeichnungen, bis nach einer gewissen Zeit das Licht wieder zwischen den Menschen zunimmt. Licht sollst
du sein durch all die Zeiten, verborgen, jedoch für erleuchtete Menschen auffindbar. Wir geben dir Macht über die ganze Erde, frei bist du, sie zu geben oder zu nehmen. Versammle nun die Söhne
von Atlantis, nimm sie mit und flüchte zu den Leuten der Felsenhöhlen, flüchte in das Land der Kinder von Khem.“
Dann versammelte ich die Söhne von Atlantis und brachte alle meine Aufzeichnungen vom gesunkenen Atlantis in das Raumschiff. Ich sammelte all meine Kräfte und viele Instrumente der mächtigen
Magie.
Dann stiegen wir auf den Flügeln des Morgens hoch, hoch über den Tempel und ließen die Drei und den Residenten tief in den Hallen unter dem Tempel hinter uns. Unter uns versank der große Tempel
in den Wogen und verschloss den Weg zu den Herren der Zyklen. Für den, der weiß, soll der Pfad nach Amenti jedoch immer offen sein.
Schnell flohen wir dann auf den Flügeln des Morgens und flogen in das Land der Kinder von Khem. Dort eroberte ich sie mit Hilfe meiner Kräfte, regierte über sie und erhöhte die Kinder von Khem
zum Licht.
Tief unter dem Fels verbarg ich mein Raumschiff, harrend der Zeit, da der Mensch wieder frei sein darf. Über dem Raumschiff errichtete ich einen Wegweiser in der Form eines Löwen (Sphinx),
jedoch ähnlich dem Menschen; dort unter diesem Bild ruht noch immer mein Raumschiff, um gehoben zu werden, sobald es nötig ist.
Wisse, oh Mensch, dass in der fernen Zukunft Invasoren aus der Tiefe des Raums kommen werden. Dann
wache auf, der du Weisheit hast, bringe mein Schiff wieder hervor und siege mit Leichtigkeit.
Tief unter dem Bild liegt mein Geheimnis, Suche und finde in der Pyramide, die ich gebaut habe. Eines ist zum andern ein Schlüsselstein; jedes ist das Tor, das ins Leben führt. Folge
dem Schlüssel, den ich zurücklasse; suche, und das Tor zum Leben soll dir gehören. Suche in meiner Pyramide, tief im Korridor, der an einer Wand endet; gebrauche den Schlüssel der Sieben,
und der Weg wird dir geöffnet werden.
Nun habe ich dir meine Weisheit gegeben; nun habe ich dir meinen Weg gegeben. Folge dem Pfad und löse, meine Geheimnisse; dir habe ich den Weg gezeigt.
Höre, oh Mensch, und lausche meiner Warnung: Sei frei vom Joch der Nacht.Gib deine Seele nicht den
Brüdern der Dunkelheit hin. Halte dein Antlitz immer dem Licht zugewandt. Weißt du nicht, oh Mensch, dass dein Leid nur durch den Schleier der Nacht gekommen ist? Ja, Mensch, beachte
immer meine Warnung. Strebe immer aufwärts und wende deine Seele immer dem Licht zu. Die Brüder der Dunkelheit suchen als ihre Brüder vor allem jene, die den Pfad des Lichtes schon
gegangen sind. Denn sie wissen genau, dass jene, die auf ihrem Pfad zum Licht der Sonne schon weit entgegengewandert sind, große, ja immense Macht besitzen, um die Kinder des Lichts mit
Dunkelheit zu binden. Höre, oh Mensch, auf den, der zu dir kommt, aber wäge in der Stille ab, ob seine Worte des Lichts sind. Denn es gibt viele, die in dunkler Strahlkraft wandern und doch kein Kind des Lichts
sind.
Es ist leicht, ihrem Pfad, ihrer Führung zu folgen, aber, oh Mensch, beachte stets meine Warnung: Licht kommt nur zu dem, der danach strebt. Beschwerlich ist der Weg, der zur Weisheit und
ins Licht führt. Du wirst viele Steine auf deinem Weg finden, dem Licht entgegen sind viele Berge zu erklimmen. Aber wisse, oh Mensch, das derjenige, der den freien Willen überwindet, auf dem Weg
des Lichts sein wird. Folge niemals den dunklen Brüdern, sei immer ein Kind des Lichts. Denn wisse, oh Mensch, am Ende muss immer das Licht siegen, und die Finsternis und die
Nacht werden aus dem Licht verbannt.
Lausche, oh Mensch, und erkenne diese Weisheit: Genau wie die Dunkelheit ist auch das
Licht.
Wenn die Dunkelheit verbannt ist und alle Schleier zerrissen sind, dann wird aus der Dunkelheit das Licht
erstrahlen.
Genau wie die dunklen Brüder unter den Menschen leben, so existieren dort auch die Brüder des Lichts. Sie sind Gegenspieler der Brüder der Dunkelheit und versuchen, die Menschen von
der Nacht zu befreien. Sie haben mächtige und starke Kräfte und kennen das Gesetz, dem die Planeten gehorchen. Sie arbeiten stets in Harmonie und Ordnung. Sie befreien die Menschenseelen
aus ihrer Verstrickung der Nacht. Auch sie arbeiten heimlich und unerkannt. Sie sind den Menschenkindern nicht bekannt. Doch wisse, sie gehen immer mit dir, zeigen den Menschenkindern
den Weg. Sie haben stets gegen die dunkeln Brüder gekämpft. Endlose Male siegten sie und wurden sie besiegt. Doch wird das Licht am Ende immer der Meister sein und die Finsternis der Nacht
vertreiben.
Ja, Mensch, erkenne dieses Wissen: Immer gehen die Kinder des Lichts neben dir.
Meister der Sonnenkraft sind sie, stets unsichtbar und doch Beschützer der Menschen. Ihr Weg steht allen offen, steht denjenigen offen, die im Licht gehen wollen. Frei sind sie vom
dunkeln Amenti, frei von den Hallen, wo das Leben unangefochten herrscht. Sonnen sind sie und Herren des Morgens, Kinder des Lichts, um unter den Menschen zu leuchten. Wie Menschen sind sie und
doch nicht wie sie; sie waren in der Vergangenheit niemals getrennt. Eins sind sie gewesen in ewigem Eins-Sein; durch den ganzen Raum hindurch seit Anbeginn der
Zeit. Sie kamen herauf im Eins-Sein mit dem All-Einen; herauf aus dem Erst-Raum, geformt und
ungeformt.
Sie gaben dem Menschen Geheimnisse, die ihn behüten und beschützen sollen vor allem Schaden. Wer den Pfad des Meisters gehen möchte, muss frei sein vom Joch der Nacht. Er muss
das Formlose und das Phantom der Furcht meistern. Wissend muss er alle Geheimnisse ergründen, muss den Weg gehen, der durch die Finsternis führt. Doch immer muss er das Licht seines
Zieles vor sich halten. Große Hindernisse wird er auf dem Weg antreffen, doch wird er Vorwärtsdrängen auf dem Weg zum Licht der Sonne
Höre, oh Mensch, die Sonne ist das Symbol des Lichts, das am Ende deiner Straße scheint. Ich übergebe
dir nun die Geheimnisse: Wie der dunklen Macht zu begegnen ist, wie man der Angst vor der Nacht begegnet und sie besiegt. Nur durch Erkenntnis kannst du sie überwinden, nur durch
Wissen kommst du zum Licht.
Jetzt gebe ich dir das Wissen, das den Meistern bekannt ist, die Erkenntnis, die all die dunklen Ängste besiegt. Wende die Weisheit an, die ich dir gebe; Meister sollst du sein über die
Brüder der Nacht.
Wenn ein Gefühl zu dir kommt, das dich näher zum dunklen Tor zieht, so untersuche dein Herz und finde heraus, ob das Gefühl, das du hast, aus deinem Inneren kommt. Falls du die Dunkelheit in
deinen Gedanken findest, so verbanne sie aus deinem Kopf. Schicke durch deinen Körper eine Schwingungswelle, zuerst unregelmäßig und dann regelmäßig, und wiederhole das so lange, bis du frei
bist. Beginne die Wellenkraft in deinem Gehirnzentrum und lenke sie in Wellen von deinem Kopf zu deinen Füßen.
Aber falls du findest, dass dein Herz nicht dunkel ist, sei sicher, dass eine Kraft auf dich gerichtet ist. Nur durch Wissen kannst du sie überwinden; nur durch Weisheit kannst du hoffen, frei
zu sein. Wissen bringt Weisheit und Weisheit ist Macht; erreiche sie und du wirst Macht über alles haben.
Suche zuerst einen von der Dunkelheit umhüllten Ort. Dann zeichne einen Kreis um dich herum und stehe aufrecht inmitten des Kreises. Gebrauche nachstehende Formel, und du wirst
frei sein. Erhebe deine Hände zum dunklen Raum über dir, schließe deine Augen und lass das Licht in dich einströmen. Rufe durch die Raum und Zeit den Geist des Lichtes an, gebrauche die
folgenden Worte, und du wirst frei sein:
„Fülle du meinen Körper, oh Geist des Lichts, Fülle du meinen Körper mit dem Geist des Lichts, komme von der Blume, die durch die Dunkelheit scheint, komme von den Hallen, wo die Sieben Herren
regieren, Ich nenne die Sieben bei Namen: Drei, Vier, Fünf und Sechs, Sieben, Acht – Neun. Bei ihren Namen rufe ich sie, dass sie mir helfen, mich zu
befreien und mich zu erretten vor der Dunkelheit der Nacht. UNTANAS, QUERTAS, CHIETAL und GOYANA, HUERTAL, SEMVETA – ARDAL. Bei ihren Namen bitte ich dich inständig, befreie mich von der
Dunkelheit und erfülle mich mit Licht.“
Wisse, oh Mensch, dass wenn du dies getan hast, du dann frei sein wirst von den
Fesseln, die dich binden, wirf das Joch der Brüder der Nacht ab. Siehst du nicht, dass die Namen die Kraft haben, durch Schwingungen die Fesseln zu lösen, die dich binden? Gebrauche sie nach
Bedarf, deinen Bruder zu befreien, damit auch er der Nacht entkommt.
Du, oh Mensch, bist deines Bruders Helfer; lass ihn nicht in der Knechtschaft der Nacht liegen. Jetzt gebe ich dir meine Magie, nimm sie und verweile auf dem Weg des Lichts.
Sei voller Licht, sei voller Leben, eine Sonne mögest du sein zum höheren Zyklus.
Tafel VII
Die sieben Herren
Höre, oh Mensch, und lausche meine Stimme; öffne deine Gedankenwelt und trinke
von meiner Weisheit. Dunkel ist der Pfad des Lebens, auf dem du gehst, und viele Fallgruben liegen dir im Weg. Strebe danach, immer größere Weisheiten zu erlangen; wenn du das schaffst, wird es
Licht werden auf deinem Weg.
öffne deine Seele zum Kosmischen, oh Mensch, und lass es herein fließen, damit es eins wird mit deiner Seele. Licht ist ewig und Dunkelheit ist
vergänglich. Oh Mensch, suche immer nach dem Licht.
Erkenne, wann immer Licht dein Wesen erfüllt, wird für dich die Dunkelheit bald verschwinden.
Öffne deine Seele den Brüdern des Lichts. Lass sie herein, damit sie dich mit Licht erfüllen. Erhebe deine Augen zum Licht des Kosmos und wende dein Antlitz immer dem Ziel zu. Nur
dadurch, dass du das Licht aller Weisheit erlangst, bist du eins mit dem unendlichen Ziel. Suche immer das ewige EINSSEIN, suche immer das Licht des Ziels.
Licht ist unendlich und Licht ist endlich, im Mensch nur getrennt durch die Dunkelheit. Trachte danach, den Schleier der Dunkelheit zu zerreißen; vereine das Licht zu einem
Fluss.
Höre, oh Mensch, vernimm meine Stimme, die den Gesang des Lichts und des Lebens singt. Im ganzen Raum ist das Licht vorherrschend, alles umfassend mit seinen Flammenbannern. Suche immer
im Schleier der Dunkelheit, und irgendwo wirst du sicherlich Licht finden. Verborgen und begraben, dem Wissen der Menschen verloren, existiert doch tief in der Endlichkeit das Unendliche. Das
unendliche Bewusstsein ist verloren und doch existent, es fließt durch alle Dinge und lebt in allem.
Im ganzen Raum gibt es nur die eine Weisheit. Obwohl sie geteilt scheint, ist sie Eins in dem Einen. Alles was existiert, kommt aus dem Licht, und das Licht kommt aus dem Einen.
Alle Schöpfung basiert auf Ordnung; Gesetze regieren den Raum, wo das Unendliche wohnt. Aus dem Gleichgewicht heraus kamen die großen Zyklen, die sich in Harmonie dem unendlichen Ende
entgegenbewegen.
Wisse, oh Mensch, dass weit entfernt in Raum und Zeit selbst die Unendlichkeit eine Veränderung erfahren wird. Höre und lausche meiner Stimme der Weißheit und wisse, dass alles immer aus dem
Einen kommt. Wisse, dass du im Laufe der Zeit nach Weißheit suchen und immer mehr Licht auf deinem Weg finden kannst. Ja, du wirst herausfinden, dass dein Ziel sich Tag für Tag
immer wieder vor dir zurückzieht.
Vor langer Zeit stand ich, in den Hallen von Amenti vor den Herren der Zyklen. Sie sind mächtig in ihrer Erscheinung der Macht, sie sind mächtig in der unverschleierten Weißheit.
Das erste Mal sah ich sie, angeführt vom Residenten. Später aber war ich unabhängig von ihrer Gegenwart und konnte ihre Konklave betreten, wann ich wollte. Oft ging ich den dunklen Weg in die
Hallen hinunter, wo das Licht ewig glüht.
Ich lernte von den Meistern der Zyklen Weisheit, die aus den Zyklen über uns gebracht wurde, Wissen, das aus der Ganzheit der Unendlichkeit kam. Ich stellte den Herren der Zyklen viele Fragen.
Die Weisheit, die aus der Flamme des Feuers der Ewigkeit gezogen wurde, gebe ich an dich weiter.
Tief in den Hallen sitzen die Sieben, Bewusstseins-Einheiten aus höheren Zyklen. Sie manifestierten sich in diesem Zyklus als Führer der Menschen zum Wissen des Ganzen. Sieben sind sie, stark in
der Macht; sie sprechen diese Worte durch mich zu den Menschen. Immer wieder stand ich vor ihnen und lauschte ihren tonlosen Worten.
Einmal sagten sie zu mir: „Oh Mensch, würdest du gern Weisheit erwerben? Suche danach im Herzen der Flamme. Würdest du gern Wissen um Macht erlangen? Suche danach im Herzen der Flamme.
Würdest du gerne eins sein mit dem Herzen der Flamme? Dann suche danach in deiner eigenen verborgenen Flamme.“
Tafel
VIII
Der Schlüssel der Mysterien
Dir, oh Mensch, habe ich mein Wissen gegeben, dir habe ich Licht gegeben. Höre
Jetzt und empfange meine Weisheit, hergebracht von höheren und jenseitigen Raumebenen.
Ich hin nicht menschengleich, denn ich bin frei geworden von Dimensionen and Ebenen. Auf jeder nehme ich einen neuen Körper an, in jeder wechsle ich meine Form. Ich weiß jetzt, dass das Formlose
die einzige Form ist.
Groß ist die Weisheit der Sieben. Mächtig sind sie und aus dem Jenseits. Sie manifestieren sich durch ihre Macht und sind erfüllt mit Kraft des Jenseits.
Höre diese Worte der Weisheit, höre und mache sie zu deinen eigenen. Finde in ihnen das Formlose. Finde den Schlüssel zum Jenseits. Mysterien sind nur verborgenes Wissen. Wisse, und du
wirst enthüllen. Finde die tief begrabene Weisheit und sei ein Meister der Dunkelheit und des Lichts.
Tief sind die Mysterien um dich herum und verborgen sind die alten Weisheiten. Durchsuche die Schlüssel meiner Weisheit. Sicherlich wirst du den Weg finden. Das Tor zur Macht ist geheim, aber wer
es erreicht, wird empfangen. Schau zum Licht! Oh mein Bruder, öffne dich, und du sollst empfangen. Eile durch das Tal der Dunkelheit, überwinde den Bewohner der Nacht, halte deine Augen immer auf
die Lichtebene gerichtet, und du wirst Eins sein mit dem Licht.
Der Mensch ist in einem Prozess der Veränderung, hin zu Formen, die nicht von dieser Welt sind; er wächst mit der Zeit hinein in das Formlose, eine Ebene des Zyklus, über
uns. Wisse, du musst formlos werden, bevor du Eins wirst
mit dem Licht.
Lausche, oh Mensch, meiner Stimme, die dir von Wegen im Licht erzählt und den Weg zeigt zur Erreichung, wenn du Eins sein wirst mit dem Licht. Suche die Mysterien des Herzens der Erde, lerne das Gesetz, das existiert und die Sterne in ihrem
Gleichgewicht hält durch die Kraft des Urnebels. Suche die Flamme im Leben der Erde und bade im Glanz seiner Flamme; folge dem dreiwinkligen Pfad, bis auch du eine Flamme
bist.
Sprich mit Worten ohne Stimme zu jenen, die unten wohnen, betrete den blau erleuchten Tempel und bade im Feuer allen Lebens.
Wisse, oh Mensch, du bist vielschichtig, ein Sein aus Erde und Feuer; lass deine Flamme hell leuchten und sei allein das Feuer.
Weisheit ist verborgen in Dunkelheit, aber wenn sie von der Flamme der Seele entzündet ist, findest du die Weisheit und wirst zum Lichtgeborenen, eine Sonne des formlosen Lichts. Suche immer mehr
Weisheit und finde sie im Herzen der Flamme. Wisse, dass nur durch Streben sich Licht in dein Gehirn ergießen kann. Jetzt habe ich mit Weisheit gesprochen, lausche meiner Stimme
und gehorche. Reiße die Schleier der Dunkelheit auf und werfe dein Licht auf den Weg.
Ich spreche vom alten Atlantis, ich spreche von den Tagen des Königreichs der Schatten, ich spreche vom Kommen der Kinder der Schatten. Aus der großen Tiefe heraus wurden sie durch die
Weisheit der Erdenmenschen gerufen, zu dem Zweck, große Macht zu erlangen.
Weit in der Vergangenheit, bevor Atlantis existierte, waren dort Menschen, die sich in die Dunkelheit vertieften. Sie benutzten schwarze
Magie und riefen Wesen hervor aus den großen Tiefen unter uns. Sie kamen heraus in diesen Zyklus. Sie waren formlos, von einer anderen Schwingung, und lebten unbesehen unter den Kindern der Erdenmenschen.
Nur durch Blut konnten sie eine Seinsform schaffen, und nur durch den Menschen konnten sie in der Welt leben.
In vergangenen Zeiten wurden sie von den Meistern besiegt und wieder nach unten geschickt zu dem Ort, woher
sie kamen. Aber einige blieben zurück, verborgen in den Menschen unbekannten Räume und Ebenen. Sie lebten als Schatten in Atlantis, aber manchmal erschienen sie unter den Menschen. Wenn Blut geopfert
wurde, kamen sie heraus, um unter den Menschen zu sein.
Sie bewegten sich unter uns in der menschlichen Form, aber nur für das Auge waren sie wie Menschen.
Schlangenköpfe waren sie, wenn man den Glanz entfernte, aber für den Menschen erschienen sie wie jeder andere Mensch. Sie unterwanderten die Regierungen und nahmen Formen an, die bei den Menschen
üblich waren. Mittels ihrer Künste erschlugen sie die Oberhäupter der Königreiche, nahmen ihre Formen an und regierten über den Menschen. Nur durch Magie konnten sie entdeckt werden. Nur durch
Töne konnte ihr Gesicht gesehen werden, Sie wollten aus dem Königreich der Schatten heraus den Menschen zerstören und an seiner Stelle regieren.
Aber wisse, die Magie der Meister war mächtig. Sie waren imstande, den Schleier vom Gesicht der Schlange zu lüften und sie an ihren Ort zurückzuschicken. Sie kamen zum Menschen
und lehrten ihn das Geheimnis, das Wort, das nur ein Mensch aussprechen kann. Rasch lüfteten sie den Schleier der Schlange und stießen sie aus der Reihe der Menschen aus.
Passt auf, die Schlangen leben noch an einem Ort, der sich manchmal zur Welt hin öffnet. Unsichtbar wandern sie unter dir an Orten, wo Riten gesprochen worden waren. Und im Verlauf der Zeit
werden sie wieder menschenähnliche Form annehmen. Sie können von einem Meister gerufen werden, der das Weiße oder das Schwarze kennt, aber nur der Weiße Meister kann sie kontrollieren und
beherrschen, während sie in Fleischesform sind.
Suche nicht das Königreich der Schatten, denn das Böse wird sicher erscheinen. Denn nur der Meister der Helligkeit wird den Schatten der Angst besiegen.
Wisse, oh mein Bruder, dass Furcht ein großes Hindernis ist. Sei Meister von allem in der Helligkeit, und der Schatten wird bald verschwinden. Höre und beherzige meine Weisheit. Die Stimme des
Lichts ist klar. Suche nicht das Tal des Schattens, und so wird nur Licht sein.
Lausche, oh Mensch, der Tiefe meiner Weisheit. Ich spreche von Wissen, das dem Menschen verborgen ist. Weit weg war ich auf meiner Reise durch Raum und Zeit, sogar bis ans Ende
des Raumes von diesem Zyklus. Dort fand ich die große Schranke, die den Menschen hindert, diesen Zyklus zu verlassen. Ja, ich sah die Wachhunde dieser Schranke, die dort auf den
lauern, der an ihnen vorbei möchte. In diesem Raum, wo keine Zeit existiert, habe ich schwach die Wächter der Zyklen wahrgenommen. Sie bewegen sich nur in Winkeln, denn sie haben die
Freiheit der gekrümmten Dimensionen nicht.
Die Hunde der Schranke sind fremdartig und schrecklich, sie folgen dem Bewusstsein bis zu den Grenzen des Raums. Denke nicht, du könntest ihnen entkommen, indem du in deinen Körper zurückkehrst,
denn schnell folgen sie der Seele durch die Winkel. Nur der Kreis wird dir Schutz bieten, dich retten vor den Klauen der Bewohner der Winkel.
Einmal, in längst vergangener Zeit, näherte ich mich der großen Schranke und erblickte an den Ufern, wo die Zeit nicht mehr existiert, die formlose Form der Hunde der Schranke. Im Nebel hinter
der Zeit verborgen fand ich sie. Sie rochen mich von weitem, erhoben sich und begannen das große Gebelle, das von Zyklus zu Zyklus gehört werden kann. Dann kamen sie durch den Raum auf meiner
Seele zu.
Da floh ich schnell vor ihnen, zurück vom undenkbaren Ende der Zeit. Aber sie verfolgten mich ständig, bewegten sich in fremdartigen, dem Menschen unbekannten Winkeln. Ja, am grauen Ufer am Ende
der Raum-Zeit fand ich die Hunde der Schranke, gierig nach der Seele, die versucht, nach drüben zu gehen.
Ich floh durch die Zyklen zurück zu meinem Körper, doch schneller noch verfolgten sie mich. Ja, die Verschlinger folgten mir nach und versuchten durch die Winkel meine Seele zu
verschlingen.
Denn wisse, oh Mensch, dass die Seele, welche die Schranke herausfordert, von den Hunden von jenseits der Zeit gefangen gehalten werden kann, bis dieser Zyklus völlig abgeschlossen ist, und sie
wird zurückgelassen, wenn das Bewusstsein weggeht.
Ich trat in meinen Körper ein, erschuf die Kreise, die keine Winkel kennen, und schuf die Form, geformt aus meiner Form. Dann stellte ich meinen Körper in einen Kreis und verlor die Verfolger in
den Kreisen der Zeit. Aber sogar jetzt, da ich frei von meinem Körper bin, muss ich immer vorsichtig sein, mich nicht in Winkeln zu bewegen, sonst könnte meine Seele niemals frei
sein.
Wisse, die Hunde der Schranke bewegen sich nur in Winkeln und niemals in Kurven im
Raum. Nur indem man sich in Kurven bewegt, kann man ihnen entfliehen, denn in Winkeln werden sie dich verfolgen. Oh Mensch, beachte meine Warnung und versuche nicht das Tor zum
Drüben aufzubrechen. Denn nur wenige durchqueren erfolgreich die Schranke zu dem größeren Licht, das dahinter scheint. Denn wisse, die Bewohner suchen immer solche Seelen, um sie in Knechtschaft
zu halten.
Höre, oh Mensch, und beachte meine Warnung. Versuche nicht, dich in Winkeln zu bewegen, sondern in Kreisen. Falls du außerhalb deines Körpers bist, und den Ton wie das Heulen eines Hundes hörst,
das glockenklar durch dein Wesen tönt, dann fliehe durch die Kreise zurück in deinen Körper und dringe nicht in den Nebel vor dir ein.
Wenn du in die Form eintrittst, die du bewohntest, benutze das Kreuz zusammen mit dem Kreis, öffne deinen Mund, gebrauche deine Stimme und sprich das Wort, dann sollst du frei
sein. Nur derjenige, der voller Licht ist, kann hoffen, an den Wächtern des Weges vorbeizukommen. Dann muss er sich in merkwürdigen Kurven und Winkeln bewegen, die in dem Menschen
unbekannten Richtungen geformt sind.
Lausche, oh Mensch, und beachte meine Warnung, Versuche nicht, an den Wächtern am Weg vorbeizukommen, sondern verstärke erst dein eigenes Licht und mache dich dadurch bereit, auf dem Weg
vorbeizugehen.
Licht ist dein letztendliches Ziel, oh mein Bruder, suche und finde immer das Licht auf deinem Weg.
Wenn du frei bist von den Fesseln der Dunkelheit und im Raum dich als eine Sonne des Lichts bewegst, dann
sollst du wissen, dass der Raum nicht grenzenlos ist, sondern wirklich begrenzt von Winkeln und Kurven. Wisse, oh Mensch, dass alles, was existiert, nur ein Aspekt von größeren Dingen ist, die noch kommen.
Materie ist flüssig und fließt wie ein Strom. Ständig wechselnd von einem Ding zum anderen.
Durch alle Zeiten hindurch existierte Wissen, niemals verändert, obwohl in Dunkelheit begraben; niemals verloren, obwohl vom Menschen vergessen.
Wisse das der ganze Raum, den ihr bewohnt, von anderen Räumen durchdrungen wird, die genau so groß sind wie euer eigener. Sie sind ineinander verschlungen durch den Kern deiner Materie und
dennoch getrennt in ihrem eigenen Raum.
Einst, in lang vergessener Zeit, öffnete ich, Thoth, das Tor und drang in andere Räume vor und erfuhr von den dort versteckten Geheimnissen. Tief in der Essenz der Materie sind viele Mysterien
verstecke.
Es gibt neun ineinander verschlungene Dimensionen, neun Raum-Zyklen, neun Ausströmungen von Bewusstsein
und neun Welten in den Welten. Ja, es gibt neun Herren der Zyklen, die von oben und unten kommen.
Der Raum ist gefüllt mit verborgenen Wesen, denn der Raum ist geteilt durch die Zeit. Suche den Schlüssel zu Raum und Zeit und du wirst das Tor aufschließen. Wisse, dass Bewusstsein wahrlich
durch die gesamte Raum-Zeit existiert. Obwohl es vor unserem Wissen verborgen ist, existiert es doch für immer.
Der Schlüssel zu Welten in dir kann nur in dir gefunden werden, denn der Mensch ist ein Tor der Mysterien und er ist der Schlüssel, welcher Eins ist in Einem.
Suche innerhalb des Kreises, benutze das Wort, das ich dir geben werde; öffne das Tor in dir und gewiss wirst auch du leben. Mensch, du denkst du lebst, aber wisse, es ist Leben
innerhalb des Todes. Denn genauso sicher, wie du an deinen Körper gebunden bist, genauso existiert für dich kein Leben. Nur die Seele ist nicht an den Raum gebunden und hat Leben, das
wirklich Leben ist; alles andere ist nur Sklaverei, eine Fessel, von der du frei sein sollst.
Denke nicht, der Mensch sei Erdgeboren, obwohl er es sein könnte, da er von der Erde kommt. Aber der Mensch ist ein Lichtgeborener Geist. Ohne Wissen kann er jedoch niemals
frei sein, Dunkelheit umgibt den Lichtgeborenen, Finsternis fesselt die Seele. Nur wer sucht, kann jemals hoffen, frei zu sein.
Schatten, die dich umgeben, fallen herab, Dunkelheit erfüllt den gesamten Raum. Leuchte heraus, oh Licht der Menschenseele, erfülle die Dunkelheit des Raumes.
Du bist eine Sonne des großen Lichts, erinnere dich, und du sollst frei sein. Bleibe nicht im Schatten, springe heraus aus der Finsternis der Nacht, Licht, lasse deine Seele erfüllt sein mit der
Herrlichkeit des Lichts, oh Sonnengeborener, befreit von den Verstrickungen der Finsternis; eine Seele, die Eins ist mit dem Licht. Du bist der Schlüssel zu aller Weisheit; in dir sind alle Zeit
und aller Raum. Lebe nicht in der Knechtschaft der Dunkelheit; befreie deine Lichtform von der Nacht.
„Großes Licht, das den gesamten Kosmos erfüllt, fließe du in Fülle zum Menschen; mache aus seinem Körper
eine Lichtfackel, die niemals erlöschen soll unter den Menschen.“
Lange suchte ich Weisheit in der Vergangenheit, suchte Wissen, das dem Menschen unbekannt ist. Weit in die Vergangenheit reiste ich, in den Raum, wo die Zeit begann. Ich suchte immer neues
Wissen, um es meiner Weisheit hinzuzufügen. Jedoch fand ich nur, dass die Zukunft den Schlüssel zur Weisheit enthielt, die ich suchte.
Tief zu den Hallen von Amenti reiste ich, um größeres Wissen zu suchen. Ich fragte die Herren der Zyklen nach dem Weg zu der Weisheit, die ich suchte. Ich stellte den Herren folgende
Frage: „Wo ist die Quelle von Allem? Befreie deine Seele von deinem Körper und komm mit mir zum Licht.“
Ich kam aus meinem Körper heraus wie eine funkelnde Flamme in der Nacht. So stand ich vor den Herren, gebadet im Feuer des Lebens. Eine Macht bemächtigte sich meiner, groß, jenseits allen
menschlichen Verständnisses, und ich wurde in den Abgrund geworfen durch Räume, die dem Menschen unbekannt sind.
Ich sah das Formen der Ordnung aus dem Chaos und den Winkeln der Nacht. Ich sah das Licht der Ordnung entspringen und hörte die Stimme des Lichts. Ich sah die Flamme des Abgrunds Ordnung und
Licht ausstrahlen. Ich sah Ordnung dem Chaos entspringen. Ich sah das Licht Leben ausgießen.
Dann hörte ich die Stimme: „Höre und verstehe, die Flamme ist die Quelle aller Dinge, Sie enthält alle Dinge als Potentiale. Das Wort ist der Befehl, der das Licht aussandte, und vom Wort
kommt das Leben und die Existenz von allem.“ Und wiederum sprach die Stimme und sagte: „Das Leben in dir ist das Wort, finde das Leben in dir und gewinne die Kräfte, um das Wort
zu benutzen.“
Lange beobachtete ich die Lichtflammen, die aus der Essenz des Feuers ausströmte, und ich merkte, dass Leben nichts anderes ist als Ordnung, und dass der Mensch Eins ist mit dem
Feuer.
Ich kehrte in meinen Körper zurück, stand wieder vor den Neun und lauschte der Stimme der Zyklen. Sie Sprachen mit vibrierender Macht: „Wisse, oh Thoth, dass das Leben nichts anderes ist als das Wort des Feuers; die Lebenskraft, die du vor
dir siehst ist das Wort als ein Feuer in der Welt. Suche den Pfad zu dem Wort, und die Mächte werden gewiss dein sein.“
Dann fragte ich die Neun: „Oh Herr, zeige mir den Weg; gib mir den Pfad zur Weisheit, zeige mir den Weg zum Wort.“ Darauf antwortete mir der Herr der
Neun: „Durch Ordnung sollst du den Weg finden. Sahst du nicht, dass das Wort aus dem Chaos kam, sahst du nicht,
dass das Licht aus dem Feuer kam? Suche in deinem Leben nach Unordnung; bringe Ordnung und Gleichgewicht in dein Leben, bändige alles emotionale Chaos, und du wirst Ordnung haben im Leben.
Ordnung, aus dem Chaos geschaffen, wird dir das Wort von der Quelle bringen, wird dir die Macht der Zyklen geben und deine Seele zu einer Kraft machen, die sich frei durch die Zeitalter
erstrecken wird, eine vervollkommnete Sonne von der Quelle.“
Ich lauschte der Stimme, und tief sanken die Worte in mein Herz. Stets habe ich nach Ordnung gesucht, damit ich mich auf das Wort berufen könne, Wisse, dass der, der es erreicht, immer in der
Ordnung sein muss, denn der Gebrauch des Wortes aus der Unordnung war niemals und kann niemals sein.
Nimm diese Worte, oh Mensch, lass sie Teil deines Lebens sein. Versuche die Unordnung zu besiegen, und du sollst Eins sein mit dem Wort.
Bemühe dich, Licht zu erreichen auf dem Pfad des Lebens; versuche, Eins zu sein mit dem Zustand der Sonne; versuche ausschließlich das Licht zu sein. Konzentriere deine Gedanken auf die
Einheit des Lichts mit dem menschlichen Körper. Wisse, dass alles Ordnung ist, vom Chaos ins Licht hineingeboren.
Einmal, während meiner Suche nach tief vergrabener Weisheit, öffnete ich die verriegelte Tür, die sie von den
Menschen fernhält. Ich rief von anderen Ebenen des Seins eine Gestalt, die holder war als die Töchter der Menschen. Ja, ich rief sie aus jenen Räumen, um als Licht in der Welt der
Menschen zu scheinen.
Ich benutzte die Trommel der Schlange und trug das Gewand aus Purpur und Gold. Ich setzte auf meinen Kopf die Krone aus Silber, um mich herum erstrahlte der Kreis aus Zinnober. Ich
erhob die Arme und sprach die Invokation, die den Pfad zu den jenseitigen Ebenen öffnet, rief zu den Herren der Zeichen in ihren Häusern: „Herren der zwei Horizonte, Wächter der
dreifachen Tore, stellt euch auf, einer zur Rechten und einer zur Linken, wenn der Stern sich zu seinem Thron erhebt und über sein Zeichen regiert. Ja, du dunkler Prinz von Arulu, öffne die Tore
des düsteren, verbogenen Landes und entlasse sie, die du gefangen hältst. Hört, hört, hört, ihr dunklen Herren und ihr Leuchtenden, bei euren geheimen Namen, die ich kenne und aussprechen kann,
hört und gehorcht meinem Willen.“
Dann entzündete ich mit einer Flamme meinen Kreis und rief sie in den jenseitigen Raumebenen an: „Tochter des Lichts, kehre zurück aus Arulu. Sieben mal sieben Male bin ich durch das
Feuer gegangen. Ich habe weder gegessen noch getrunken. Ich rufe dich aus Arulu, aus dem Reich von Ekershegal, ich rufe dich herbei, Herrin des Lichts.“
Dann erhoben sich vor mir die dunklen Gestalten; ja, die Gestalten der Herren von Arulu. Sie traten vor mir auseinander, und hervor trat die Herrin des Lichts. Sie war jetzt von den Herren der
Nacht befreit, frei, um im Licht der Erdensonne zu leben, frei, um als Kind des Lichts zu leben.
Lauscht und hört zu, oh meine Kinder. Magie ist Wissen und ist das Gesetz. Fürchtet euch nicht vor der Kraft in euch, denn wie die Sterne am
Himmel folgt sie dem Gesetz.
Wisse, dass für den ohne Wissen Weisheit Magie ist und nicht des Gesetzes; aber wisse, dass du dich nur mir Hilfe deines Wissens einem Platz an der Sonne nähern kannst.
Hört zu, meine Kinder, und folgt meiner Lehre. Seid immer Suchende des Lichts. Werft überall in der Welt der Menschen ein Licht auf den Weg, das unter den Menschen scheinen soll.
Folge meiner Magie und lerne davon, wisse, dass alle Macht dein ist, wenn du nur willst, Hab keine Angst vor dem Weg, der dich zum Wissen führt, vermeide aber die dunkle
Straße.
Das Licht ist dein, oh Mensch, wenn du nur willst. Wirf die Fesseln ab, und du wirst frei sein. Wisse, dass deine Seele in Knechtschaft lebt, gefesselt durch Angst, die dich
versklavt hält. Öffne deine Augen und erblicke das große Sonnenlicht. Fürchte dich nicht, denn alles ist dein. Furcht ist wie der Herr des dunklen Arulu für den, der niemals der schwarzen Angst
begegnet ist. Ja, wisse, dass es die Furcht tatsächlich gibt, erschaffen von jenen, die gebunden sind durch ihre Ängste.
Schüttelt eure Fesseln ab, oh Kinder, und wandelt im Licht des glorreichen Tages. Wendet eure Gedanken niemals der Dunkelheit zu, so werdet ihr gewiss Eins sein mit dem Licht.
Der Mensch ist nur das, was er glaubt, ein Bruder der Dunkelheit oder ein Kind des Lichts. Kommt in das Licht, meine Kinder, und wandelt auf dem Weg, der euch zur Sonne führt.
Höre jetzt und lausche der Weisheit. Wende das Wort an, das ich dir gegeben habe; benutze es, und du wirst sicherlich Kraft und Weisheit und Licht finden, um auf dem Weg zu
gehen. Suche und finde den Schlüssel, den ich dir gegeben habe, und immerdar wirst du ein Kind des Lichte sein.
Tafel
XI
Der Schlüssel zu Oben und
Unten
Horcht, oh Kinder von Khem, und hört meine Worte, die euch zum Licht bringen sollen. Ihr
wisst, oh Menschen, dass ich eure Väter kannte, ja, eure Väter vor langer Zeit. Unsterblich bin ich gewesen durch all die Zeiten, ich lebte unter euch, seit euer Wissen begann. Euch aufwärts
führend strebte ich immer zum Licht der großen Seele und zog euch dabei aus der Dunkelheit der Nacht.
Wisset, oh Leute, in deren Mitte ich gewandert bin, dass ich, Thoth, alles Wissen habe und alle Weisheit, die den Menschen seit Urzeiten bekannt sind. Ich war Bewahrer der Geheimnisse der
großen Rasse, Halter des Schlüssels, der ins Leben führt. Erzieher bin ich euch gewesen, oh meine Kinder, selbst aus der Dunkelheit des Alten der Tage. Lauscht jetzt den Worten meiner
Weisheit; lauscht jetzt der Botschaft, die ich bringe; hört jetzt auf die Worte, die ich euch gebe, und ihr werdet aus der Finsternis ins Licht erhoben werden.
Vor langer Zeit, als ich gerade zu euch kam, fand ich euch in Felsenhöhlen vor. Ich habe euch mittels meiner Macht und Weisheit hochgehoben, bis ihr als Mensch unter Menschen geleuchtet habt. Ja,
ich fand euch ohne jedes Wissen. Nur wenig ragtet ihr über die Tiere hinaus. Stets habe ich euren Bewusstseinsfunken angefacht, bis ihr endlich als Menschen entflammt
seid.
Jetzt spreche ich von Wissen, dessen Alter das Vorstellungsvermögen eurer Rasse übersteigt. Wisset, dass wir von der großen Rasse Wissen hatten und haben, das mehr ist als das der Menschen.
Wir erlangten Weisheit von den Sternengeborenen Rassen, Weisheit und Wissen weit jenseits jener des Menschen. Meister der Weisheit stiegen zu uns herab, die genauso weit von uns entfernt waren
wie ich von euch. Hört jetzt, während ich euch Weisheit gebe. Wendet sie an und ihr werdet frei.
Wisset, dass in der Pyramide, die ich gebaut habe, die Schlüssel sind, die euch den Weg ins Leben zeigen werden. Ja, zieht eine Linie vom großen Standbild, das ich erbaute, zu der Spitze der
Pyramide, die als Tor erbaut wurde. Ziehe eine andere, gegenüberliegende Linie im gleichen Winkel und der gleichen Richtung. Grabe dort und finde das, was ich verborgen habe. Dort wirst du den
unterirdischen Eingang finden, der zu den Geheimnissen führt, die verborgen wurden, bevor ihr Menschen wart.
Ich erzähle euch jetzt vom Mysterium der Zyklen, deren Bewegungsweise dem Endlichen fremd ist, denn unendlich ist sie, dem menschlichen Bewusstsein unvorstellbar. Wisset, dass es neun
dieser Zyklen gibt. Ja, neun oben und vierzehn unten, die sich harmonisch zum Platz des Zusammenkommens bewegen, welcher in der Zukunft der Zeit existieren wird. Wisset, dass die Herren der
Zyklen Bewusstseinseinheiten sind, die von den Anderen geschickt wurden, um dies hier mit dem Ganzen zu vereinigen. Sie sind vom höchsten Bewusstsein aller Zyklen, sie arbeiten in Harmonie mit
dem Gesetz. Sie wissen, dass im Laufe der Zeit alles sich vervollkommnet und nichts darüber und nichts darunter hat, sondern alles Eins sein wird in einer vollendeten Unendlichkeit, eine Harmonie
von allem in der Einheit des Ganzen.
Tief unter der Erdoberfläche, in den Hallen von Amenti, sitzen die Sieben, die Herren der Zyklen, ja, dazu
ein anderer, der Herr von unten. Doch wisst, dass es in der Unendlichkeit weder ein Oben noch ein Unten gibt. Aber stets gibt es die Einheit des Ganzen, und stets wird es sie geben, wenn
alles vervollständigt ist. Oft bin ich zu den Hallen von Amenti gereist, oft stand ich vor den Herren des Ganzen. Oft habe ich vom Brunnen ihrer Weisheit getrunken und sowohl meinen
Körper als auch meine Seele mit ihrem Licht gefüllt.
Sie sprachen zu mir und erzählten mir von Zyklen und dem Gesetz, das ihnen die Möglichkeit gibt, zu existieren. Ja, der Herr der Neun sprach zu mir und
sagte: „Oh, Thoth, groß bist du unter den Erdenkindern, aber es existieren Geheimnisse, von denen du nichts
weißt. Du weißt, dass du von einer Raum-Zeit-Ebene unter uns kommst und weißt, dass du zu einer jenseitigen Raum-Zeit-Ebene reisen sollst. Aber wenig weißt du über die Mysterien in ihnen, und
wenig über die dahinter liegende Weisheit. Wisse, dass du als ein Ganzes in diesem Bewusstsein nur eine Zelle in dem Wachstumsprozess bist.
Das Bewusstsein unter dir dehnt sich immer weiter aus, auf Arten, die verschieden sind von denen, die du kennst. Ja, sowohl es in der Raum-Zeit-Ebene unter dir ist, wächst es stets auf eine Art,
die sich von der deinen unterscheidet. Denn wisse, es wächst als ein Ergebnis deines eigenen Wachstums, jedoch nicht in der gleichen Art und Weise, wie du gewachsen bist. Das Wachstum, das du
gehabt hast und gegenwärtig hast, hat eine Ursache und Wirkung geschaffen. Kein Bewusstsein folgt dem Pfad derjenigen, die ihm vorangingen, sonst würde alles Wiederholung und umsonst sein. Jedes
Bewusstsein folgt in dem Zyklus, in dem es existiert, seinem eigenen Pfad zum letztendlichen Ziel. Jedes spielt seine Rolle im Plan des Kosmos; jedes spielt letzten Endes seine Rolle. Je weiter
der Zyklus fortgeschritten ist, umso größer sind das Wissen und die Fähigkeit, sich mit dem Gesetz des Ganzen zu vereinen.
Wisse, dass du in den Zyklen unter uns die minderen Teile des Gesetzes bearbeitest, während wir vom Zyklus, der sich in die Unendlichkeit erstreckt, dieses Bemühen übernehmen und ein höheres
Gesetz erschaffen. Jeder muss seine eigene Rolle in den Zyklen spielen; jeder muss seine eigene Aufgabe in seiner eigenen Art und Weise vervollständigen. Der Zyklus unter dir ist auch nicht unter
euch, sondern nur geformt für ein Bedürfnis, das existiere. Denn wisse, dass der Brunnen der Weisheit, der die Zyklen aussendet, ewiglich neue Kräfte zu erlangen suche. Du weißt, dass Wissen nur
durch Übung erlangt wird und Weisheit nur aus Wissen entsteht, und dies sind die Zyklen, die durch das Gesetz erschaffen werden. Sie sind Mittel, um Wissen zu erlangen für die Ebene des Gesetzes,
das die Quelle des Ganzen ist. Der untere Zyklus ist in Wahrheit nicht unten, sondern nur verschieden in Raum und in Zeit. Das dortige Bewusstsein bearbeitet und erforscht niedrigere Dinge als
ihr. Und wisse, genauso, wie ihr an Größerem arbeitet, sind über euch jene, die ebenso wie ihr arbeiten, jedoch an anderen Gesetzen. Der Unterschied, der zwischen den Zyklen existiert, besteht
lediglich in der Fähigkeit, mit dem Gesetz zu arbeiten. Wir, die wir Existenz haben in den Zyklen über euch, sind jene, die zuerst aus der Quelle kamen, und wir haben während unserer Reise durch
Raum und Zeit die Fähigkeit erlangt, die Gesetze des Höheren anzuwenden, die weit jenseits des Verständnisses des Menschen sind. Es gibt dort nichts, was wirklich unter euch ist,
sondern lediglich eine andere Handhabung des Gesetzes.
Schau nach oben oder nach unten, du wirst das Gleiche finden. Denn alles ist nur Teil des Eins-Seins, das am Ursprung des Gesetzes liegt. Das Bewusstsein unter dir ist Teil deiner selbst,
genauso wie wir ein Teil deiner selbst sind.
Als Kind hattest du nicht das Wissen, das zu dir kam, als du zum Mann wurdest. Vergleiche die Zyklen mit der Reise des Menschen von der Geburt bis zum Tod, sieh auf den Zyklus unter dir das
Kind mit dem ihm eignen Wissen, und betrachte dich selbst als älter gewordenes Kind, das sich im Laufe der Zeit mehr Wissen aneignet hat. Betrachte auch uns als Kinder, die erwachsen geworden
sind mit all dem Wissen und der Weisheit, die mit den Jahren kamen. Genau so, oh Thoth, sind die Zyklen des Bewusstseins, es sind Kinder in verschiedenen Wachstums-Stadien, jedoch alle von
derselben Urquelle, der Weisheit, und alle wieder zur Weisheit zurückkehrend.“
Dann hörte Er auf zu sprechen und verharrte in der Stille, die den Herren geziemt. Alsbald sprach Er wieder zu mir und sagte: „Oh, Thoth, lange haben wir in Amenti gesessen und haben die
Flamme des Lebens in den Hallen bewacht. Doch wisse, wir sind noch Teil unserer Zyklen, mit unserer Sicht reichen wir in sie hinein und darüber hinaus. Ja, von allem wissen wir das, und nichts
anderes ist wichtig, außer dem Wachstum, das wir mit unserer Seele erlangen können. Wir wissen, dass das Fleisch vergänglich ist und dass die Dinge, welche die Menschen für wichtig erachten, für
uns nichts sind. Die Dinge, die wir suchen, sind nicht des Körpers, sondern sind nur die vollkommenen Zustände der Seele. Wenn ihr als Menschen lernen könnt, dass am Ende nichts anderes zählt als
der Fortschritt der Seele, dann seid ihr wirklich frei von allen Bindungen, frei, um in einer Harmonie des Gesetzes zu arbeiten. Wisse, oh Mensch, du sollst Vollkommenheit anstreben, denn nur so
kannst du das Ziel erreichen. Obwohl du wissen solltest, dass nichts perfekt ist, so sollte dies doch dein Ziel und dein Zweck sein.“ Wieder verstummte die Stimme der Neun, und die Worte
waren in mein Bewusstsein gesunken. Seit da suche ich immer mehr Weisheit, damit ich vollkommen sein möge im Gesetz mit dem Ganzen.
Bald gehe ich hinunter in die Hallen von Amenti, um unter der kalten Blume des Lebens zu leben. Diejenigen, die ich belehrt habe, werden mich nie mehr sehen. Dennoch lebe ich für immer in der
Weisheit, die ich lehrte.
Alles, was der Mensch ist, entsteht aus seiner Weisheit, und alles, was er sein wird, verursacht er selbst.
Lauscht jetzt meiner Stimme und erhebe dich über die gewöhnlichen Menschen. Erhebe deine Augen und lass Licht dein Wesen erfüllen. Sei immer wie ein Kind des Lichts. Nur durch Bemühen und Streben
wirst du aufwärts wachsen zu der Ebene, wo Licht das Ganze des Ganzen ist. Sei ein Meister von allem, das dich, umgibt. Lass dich niemals durch die Umstände deines Lebens beherrschen. Erschaffe
immer perfektere Ursachen, und mit der Zeit wirst du eine Sonne des Lichts sein.
Lass deine Seele immer frei aufwärts schweben, frei von der Knechtschaft und den Fesseln der Nacht. Erhebe deine Augen zur Sonne im Himmelsraum und lass sie für dich ein Symbol des Lebens
sein. Wisse, dass du das große Licht bist, vollkommen in deiner eigenen Sphäre, wenn du frei bist, schau niemals in die Schwärze; erhebe deine Augen zu den Räumen über dir und lass dein
Licht frei empor flammen, dann wirst du ein Kind da Lichts sein.
Tafel
XII
Der Schüssel der
Prophezeiung
Lausche, oh Mensch, den Worten meiner Weisheit, lausche der Stimme von Thoth dem
Atlanter. Überwunden habe ich das Gesetz der Raum-Zeit. Ich habe Wissen über die Zukunft der Zeit erlangt. Ich weiß, dass der Mensch in einer Bewegung durch Raum und Zeit stets Eins sein
soll mit Allem.
Wisse, oh Mensch, dass die gesamte Zukunft wie ein offenes Buch ist für den, der lesen kann. Alle Wirkung wird ihre Ursache hervorbringen, genau so, wie alle Wirkungen aus der ersten Ursache
entstanden. Wisse, dass die Zukunft nicht festgelegt oder stabil ist, sondern sich immer verändert, wenn eine Ursache eine Wirkung hervorbringt. Schau auf die Ursache, die du schaffst,
und du wirst sicherlich sehen, dass alles Wirkung ist.
Am großen Anfang erwuchs die Erste Ursache, die alles, was existiert, ins Sein brachte. Du selbst bist die Wirkung einer Ursache, und umgekehrt bist du die Ursache von anderen
Wirkungen.
Deshalb, oh Mensch, sei sicher, dass die Wirkungen, die du hervorbringst, Ursachen sind von immer perfekteren Wirkungen. Wisse, die Zukunft ist niemals festgelegt, sie folgt dem freien Willen des
Menschen, der sich durch die Bewegungen der Raum-Zeit bewegt hin zum Ziel, wo eine neue Zeit beginnt. Der Mensch kann die Zukunft nur dank der Ursachen die Wirkungen hervorbringen, lesen. Sucht innerhalb der
Ursache, und sicherlich wirst du die Wirkungen finden.
Höre, oh Mensch, wenn ich von der Zukunft spreche, spreche ich eigentlich von der Wirkung, die der Ursache folge. Wisse, dass der Mensch auf seiner Reise zum Licht immer
versucht, der Nacht zu entfliehen. Ja, aus der Schwärze der Nacht, die ihn umgibt wie die Schatten welche die Sterne am Himmel umgeben, und wie die Sterne im Himmelsraum wird auch er aus den
Schatten der Nacht herausstrahlen. Sein Schicksal soll ihn immer weiterführen, bis er Eins ist mit dem Licht. Ja, obwohl sein Weg mitten in den Schatten liegt, erglüht doch immer das Große Licht
vor ihm. Wie dunkel der Weg auch immer sein möge, stets soll er die Schatten besiegen, die ihn wie Nacht umfließen.
Weit in der Zukunft sehe ich Menschen als Lichtgeborene, befreit von der Finsternis, welche die Seele fesselt, in Licht lebend, ohne dass die Bindungen der Dunkelheit das Licht zudecken,
welches das Licht ihrer Seele ist. Wisse, oh Mensch, bevor du dies erreichst, fallen viele dunkle Schatten auf dein Licht und versuchen, das Licht der Seele, die sich befreien will,
auszulöschen mit den Schatten der Finsternis.
Groß ist der Kampf zwischen Licht und Finsternis; uralt und doch immer neu. Doch wisse, in einer Zeit weit in der Zukunft wird das Licht alles sein und die Finsternis wird
untergehen.
Lausche, oh Mensch, meinen Worten der Weisheit; bereite dich vor, und du wirst dein Licht nicht binden. Die Menschheit ist hochgestiegen und auch wieder gefallen, wenn jeweils neue Wellen
des Bewusstseins aus dem großen Abgrund unter uns zur Sonne ihres Zieles fließen. Ihr, meine Kinder, seid aufgestiegen aus einem Zustand, der nur gering höher war als der des Tieres, bis
jetzt seid ihr die größten aller Menschen. Doch vor euch gab es noch andere, die größer waren als ihr. Aber ich sage euch, ebenso wie andere vor euch gefallen sind, werdet auch ihr zu einem Ende
kommen. Und in dem Land, das ihr jetzt bewohnt, sollen später Barbaren wohnen und sich auch ins Licht erheben. Die alten Weisheiten werden vergessen sein, jedoch immer weiterleben, obwohl den
Menschen verborgen.
Ja, in dem Land, das ihr Khem nennt, werden Rassen aufsteigen und untergehen. Vergessen werdet ihr sein bei den Menschenkindern. Aber ihr werdet euch zu einem Sternenraum weit jenseits des euren
begeben und den Ort, wo ihr wohntet, zurück gelassen haben.
Die Seele des Menschen wandert immer weiter, an keinen bestimmten Stern gebunden. Sie bewegt sich jedoch
immer auf ihr großes Ziel vor ihr hin, wo sie sich im Licht der Gesamtheit auflöst. Wisse, dass du ständig weitergehst, getrieben durch das Gesetz von Ursache und Wirkung, bis am Ende beide Eins
werden.
Ja, Mensch, nachdem du gegangen bist, werden sich andere an die Orte begeben, wo du gelebt hast. Wissen und Weisheit werden alle vergessen sein, und nur eine Erinnerung an Götter wird überleben.
Genau wie ich für euch durch mein Wissen ein Gott bin, sollt auch ihr Götter der Zukunft sein, weil euer Wissen weit über dem ihren sein wird. Jedoch wisse, dass der Mensch durch alle Teile
hindurch Zugang zum Gesetz hat, wenn er nur will.
Kommende Zeitalter werden ein Wiedererblühen der Weisheit sehen unter jenen, die deinen Platz auf diesem Stern erben werden. Auch sie sollen zur Weisheit gelangen und lernen, die Finsternis durch
Licht zu vertreiben. Jedoch müssen auch sie sich durch die Zeitalter hindurch sehr anstrengen, um selbst die Freiheit des Lichts zu erlangen. Viele, die in der Dunkelheit verstrickt sind, werden
danach streben, andere vom Licht abzuhalten. Dann wird unter den Menschen der große Krieg ausbrechen, der die Erde auf ihrem Kurs erzittern lässt und erschüttert. Ja, dann werden die dunkeln
Brüder den Krieg zwischen dem Licht und der Nacht eröffnen.
Wenn die Menschheit den Ozean wieder erobert und in der Luft mit Flügeln wie die Vögel fliegt; wenn er gelernt hat den Blitz nutzbar zu machen, dann wird die Zeit des Krieges beginnen. Groß wird
der Kampf sein zwischen den Mächten, groß wird der Krieg sein zwischen der Finsternis und dem Licht. Nation wird sich gegen Nation erheben, indem sie die dunklen Kräfte benutzt, um die Erde zu
zertrümmern. Mächtige Waffen werden die Menschen auf der Erde auslöschen, bis die Hälfte aller Rassen verschwunden ist. Dann werden die Söhne des Morgens hervortreten, den Menschenkindern ihre
Anordnungen geben und sagen: „Oh ihr Menschen, lasst ab vom Kampf gegen eure Brüder, nur so könnt ihr in Licht kommen. Lasst ab von eurem Unglauben, oh meine Brüder, und folgt dem Pfad
und wisst, dass ihr Recht habt.“
Dann werden die Menschen von ihrem Kampf, Bruder gegen Bruder und Vater gegen Sohn, ablassen. Daraufhin wird die alte Heimat meiner Leute von ihrem Ort unter den
dunklen Wellen des Ozeans wieder hochsteigen. Dann soll das Zeitalter des Lichts entfaltet werden, in dem alle Menschen nach dem Licht des Zieles suchen. Dann werden die Brüder des Lichtes das
Volk regieren und die Finsternis der Nacht wird verbannt sein.
Ja, die Menschenkinder werden sich vorwärts und aufwärts dem großen Ziel entgegen entwickeln. Kinder des
Lichts werden sie werden. Ihre Seelen werden immer eine Flamme der Flamme sein. In dem großen Zeitalter sollen Wissen und Weisheit des Menschen sein, denn er wird sich der ewigen Flamme
nähern. der Quelle aller Weisheit, dem Ort des Anfangs, der auch Eins ist mit dem Ende aller Dinge. Ja, in einer noch ungeborenen Zeit wird alles Eins sein und Eins wird Alles sein. Der
Mensch, eine vollkommene Flamme dieses Kosmos, wird sich weiterbewegen zu einem Ort in den Sternen. Ja, er wird sich sogar aus dieser Raum-Zeit hinausbewegen in eine andere jenseits der
Sterne.
Lange habt ihr mir zugehört, oh meine Kinder, lange habe ihr der Weisheit von Thoth gelauscht. Nun gehe ich von euch fort in die Dunkelheit. Jetzt gehe ich zu den Hallen von Amenti, um dort zu wohnen bis in die Zukunft, da das Licht wieder zu den
Menschen kommt. Doch wisst, mein Geist wird immer mit euch sein und eure Füße auf dem Pfad des Lichts führen.
Bewache die Geheimnisse, die ich euch hinterlassen habe, und gewiss wird mein Geist euch durch das Leben führen. Haltet eure Augen immer auf den Weg zur Weisheit gerichtet und erklärt das
Licht als euer immerwährendes Ziel. Fesselt eure Seele nicht in der Knechtschaft der Dunkelheit; sondern lasst sie frei schwingen auf ihrem Flug zu den Sternen.
Jetzt gehe ich fort von euch, um in Amenti zu wohnen. Seid meine Kinder in diesem Leben und im nächsten. Die Zeit wird kommen, wenn auch ihr unsterblich sein und von Zeitalter zu Zeitalter als
ein Licht unter den Menschen leben werdet. Behütet den Eingang zu den Hallen von Amenti. Bewahrt die Geheimnisse, die ich unter euch verborgen habe. Lasst nicht zu, dass die Weisheit vor
die Barbaren geworfen wird. Ihr sollt sie geheim halten für jene, die das Licht suchen. Nun gehe ich fort. Empfangt meinen Segen, Schlagt meinen Weg ein und folgt dem Licht.
Lass deine Seele sich mit der großen Essenz verbinden, lass das Bewusstsein Eins werden mit dem großen Licht. Rufe mich an, wenn du mich brauchst. Nenne meinen Namen dreimal
hintereinander: Chequetet, Arelich, Vomalites. (Aussprache; Tscheketet, Arelitisch, Womalaitis)
Tafel
XIII
Die Schlüssel zum Leben und zum
Tod
Lausche, oh Mensch, und höre die Weisheit. Höre das Wort, das dich mit Leben erfüllen
wird. Höre das Wort, das die Dunkelheit überwindet, und die Stimme, welche die Nacht verdrängen wird.
Geheimnis und Weisheit habe ich meinen Kindern gebracht, Wissen und Macht, die aus alten Zeiten stammen. Weißt du nicht, dass alles offenbart wird, wenn du die Einheit des Ganzen finden
wirst? Du sollst Eins sein mit den Meistern der Mysterien, den Besiegern des Todes und den Meistern des Lebens. Ja, du sollst die Blume von Amenti kennen lernen, die Blüte des
Lebens, die in den Hallen leuchtet. Im Geiste wirst du die Hallen von Amenti erreichen und die Weisheit zurückbringen, die im Licht lebt. Wisse, das Tor zur Macht ist
geheim. Wisse, das Tor zum Leben führt durch den Tod, ja,
durch den Tod, aber nicht so, wie ihr den Tod kennt, sondern durch einen Tod, der das Leben, das Feuer und das Licht ist.
Möchtest du das tiefe, verborgene Geheimnis wissen? Schau in dein Herz, wo das Wissen gebunden ist. Wisse, dass das Geheimnis, die Quelle allen Lebens und die Quelle
allen Todes, in dir verborgen ist.
Lausche, oh Mensch, während ich das Geheimnis erzähle und dir das uralte Geheimnis enthülle.
Tief im Herzen der Erde liegt die Blume, die Quelle des Geistes, die alles in seine Form bindet. Denn wisse, dass die Erde in einem Körper lebt, genau so, wie du in deiner eigenen geformten Form
lebst. Die Blume des Lebens ist wie dein eigener Ort des
Geistes und strömt durch die Erde wie deine durch deine Form fließt; sie spendet der Erde und ihren Kindern Leben, erneuert den Geist von Form zu Form. Dies ist der Geist, der die Form deines
Körpers ist, der seine Form bildet und modelliert.
Wisse, oh Mensch, dass deine Form dual ist, in der Polarität ausgeglichen, während in seiner Form gebildet. Wisse, dass, wenn sich dir der Tod schnell nähert, dann nur, weil dein Gleichgewicht
erschüttert ist, nur, weil ein Pol verloren gegangen ist.
Wisse, dass dein Körper, wenn er vollkommen im Gleichgewicht ist, niemals vom Finger des Todes berührt werden kann. Ja, sogar ein Unfall kann sich nur ergeben, wenn das Gleichgewicht verschwunden
ist. Wenn du ausgeglichen bist, wirst du ewig leben und den Tod nicht kennen.
Wisse, dass du das ausgeglichene Endprodukt bist, das existiert wegen des Ausgleichs, deiner Pole. Falls ein Pol in dir geschwächt ist, verschwindet die Balance des Lebens schnell. Dann erscheint
der kalte Tod und dein unausgeglichenes Leben muss eine Veränderung erfahren.
Wisse, dass das Geheimnis des Lebens in Amenti das Geheimnis von der Wiederherstellung des Ausgleichs der Pole ist. Alles, was existiert, hat Form und lebt durch den Geist des Lebens in Deinen
Polen.
Siehst du nicht, dass im Herzen der Erde der Ausgleich stattfindet von allem, was existiert und auf ihrer Oberfläche lebt? Die Quelle deines Geistes wird in das Herzen der Erde gezogen, denn in
deiner Form bist du Eins mit der Erde.
Wenn du gelernt hast, dein eigenes Gleichgewicht zu halten, wirst du vom Gleichgewicht der Erde profitieren. Dann wirst du existieren, solange die Erde existiert, und deine Form nur verändern,
wenn auch die Erde sich verändert. Du wirst nicht sterben, sondern Eins sein mit diesem Planeten und deine Form behalten, bis alles vergeht.
Höre, oh Mensch, während ich das Geheimnis mitteile, dass auch du die Veränderung nicht erfahren
musst. Du sollst eine Stunde pro Tag mit deinem Kopf zum positiven Pol (Norden) liegen. Eine Stunde pro Tag soll dein Kopf auf den negativen Pol (Süden) ausgerichtet sein. Während der
Kopf nach Norden gerichtet ist, richte dein Bewusstsein von der Brust zum Kopf. Wenn der Kopf südwärts liegt, richte dein Denken von der Brust zu den Füßen.Halte dich einmal in jedem der
Sieben in Balance, und dein Gleichgewicht wird in seiner ganzen Stärke zurückkehren. Ja, wenn du alt bist, wird dein Körper erfrischt und deine Stärke wird sein wie die eines Jungen.
Dies ist das den Meistern bekannte Geheimnis, durch das sie die Finger des Todes abhalten. Unterlasse nicht, dem Weg zu folgen, den ich gezeigt habe, denn wenn du in fortgeschrittenem Alter an
die Hundert kommst, wird dieses Versäumnis das Nahen des Todes bedeuten.
Höre meine Worte und folge deinem Weg. Halte dein Gleichgewicht und lebe im Leben weiter.
Höre, oh Mensch und lausche meiner Stimme, lausche der Weisheit, die ich dir vom Tod gebe. Wenn du am Ende deiner zugewiesenen Arbeit den Wunsch hast, aus diesem Leben zu scheiden, dann
gehe zu der Ebene, wo die Sonnen des Morgens leben und eine Existenz als Kinder des Lichts haben. Geh hinüber ohne Schmerz und ohne Traurigkeit in die Ebene, wo ewiges Licht ist.
Erst lege dich mit dem Kopf nach Osten hin, falte deine Hände an der Quelle deines Lebens (Solarplexus), Verlagere dein Bewusstsein in den Lebenssitz, verwirble es und teile es nach Norden und
Süden. Schicke den einen Teil hinaus nach Norden. Schicke den anderen aus nach Süden. Entspanne dann den Zugriffe auf dein Wesen. Von deiner Form wird dein Silberfunken wegfliegen, aufwärts und
weiter zur Sonne des Morgens, sich mit dem Licht vereinend, Eins mit seiner Quelle. Dort soll er leuchten, bis ein Wunsch aufkommt. Dann soll er zurückkehren zu seinem Ort in einer Form.
Wisse, oh Mensch, dass auf diese Weise die großen Seelen hinübergehen und von Leben zu Leben wechseln nach eigenem Willen. So wechselt auch stets der Avatar, der seinen Tod wie auch sein eigenes
Leben bestimmt.
Dies ist der Schlüssel zur Ausrichtung des Bewusstseins zur Todeszeit, damit die Erinnerung von einer Inkarnation zur anderen getragen werden kann.
Lausche, oh Mensch, trinke von meiner Weisheit. Lerne das Geheimnis, das Meister ist der Zeit. Lerne, wie jene, die du Meister nennst, sich an die Leben der Vergangenheit
erinnern können. Groß ist das Geheimnis, doch leicht ist es zu meistern; es vermittelt dir die Meisterung der Zeit. Wenn der Tod schnell auf dich zukommt, fürchte dich nicht, sondern
wisse, du bist der Meister des Todes. Entspanne deinen Körper, widerstehe nicht mit Anspannung. Lege die Flamme deiner Seele in dein Herz. Dann verschiebe es rasch zum Sitz des Dreiecks. Halte
einen Moment lang inne, dann bewege dich zu dem Ziel. Dieses dein Ziel, ist der Ort zwischen deinen Augenbrauen, der Ort, wo die Erinnerung ans Leben herrschen soll. Halte deine Flamme hier in
deinem Hirn-Sitz, bis die Finger des Todes deine Seele erfassen. Dann, wenn du durch das Übergangstadium gehst, werden mit Sicherheit deine Erinnerungen ans Leben auch mit hinübergehen. Dann wird
die Vergangenheit Eins sein mit der Gegenwart. Dann wird die Erinnerung an alles bewahrt bleiben. Frei sollst du sein von aller Rückentwicklung. Die Dinge der Vergangenheit werden im
Heute leben.
Mensch, du hast die Stimme meiner Weisheit gehört. Folge nach, und du wirst wie ich durch die Zeitalter leben.
Tafel
XIV
Das Gesetz von Ursache und Wirkung
Höre, oh Mensch, die tief verborgene Weisheit, die der Welt verloren gegangen ist seit
der Zeit der Residenten, verloren gegangen und von den Menschen dieses Zeitalters vergessen.
Wisse, diese Erde ist nur ein Portal, das von Mächten bewacht wird, die dem Menschen unbekannt sind. Die dunkeln Herren verbergen den Einging, der zum Himmelsgeborenen Land führt. Wisse, der
Weg zum Gebiet von Arulu wird von Schranken begrenzt, die nur dem Lichtgeborenen Menschen geöffnet werden.
Ich bin auf der Erde Halter der Schlüssel zu den Toren des Heiligen Landes. Mit Hilfe von jenseitigen Mächten verfügte ich, dass die Schlüssel der Menschenwelt überlassen werden sollen. Vor
meinem Weggehen gebe ich euch die Geheimnisse, wie ihr euch aus dem Joch der Dunkelheit befreien könnt, wie ihr die Fesseln des Fleisches abwerfen könnt, welche euch gebunden haben, und wie ihr
von der Finsternis in das Licht aufsteigen könnt. Wisst, die Seele muss von ihrer Finsternis gereinigt werden bevor sie die Portale des Lichts betreten darf. Deshalb errichte ich unter euch die
Mysterien, damit die Geheimnisse immer gefunden werden können. Ja, obwohl die Menschen der Dunkelheit verfallen können, wird das Licht immer als Führung scheinen. In der Dunkelheit
verborgen, verschleiert in Symbolen, wird der Weg zum Portal immer gefunden werden. In der Zukunft wird der Mensch die Mysterien ablehnen, aber der Suchende wird den Weg immer
finden.
Ich verfüge jetzt, dass meine Geheimnisse erhalten werden und nur an jene weitergegeben werden dürfen, die ihr geprüft habt, damit das Reine nicht korrumpiert wird und die Macht der Wahrheit
sich durchsetzen möge.
Lauschet jetzt der Entschleierung der Mysterien, lauscht den Symbolen der Mysterien, die ich euch gebe, Macht daraus eine Religion, denn nur auf diese Weise wird seine Essenz erhalten
werden.